Bei leichteren Beschwerden ist es oft unnötig, gleich zur Apotheke zu rennen und ein Medikament zu schlucken. Oft hilft die Behandlung mit Heilpflanzen ebenso gut – und das überwiegend ohne Nebenwirkungen. Man kann diese Heilpflanzen in der Natur sammeln, man kann sie aber auch selber anbauen. Wer sich für letzteres interessiert, sollte sich diesen Band durchlesen. Autorin ist Eva Fauma, eine studierte Ernährungswissenschaftlerin, die als Lektorin und in der Bildung tätig ist.

Nach einem Vorwort und ein paar allgemeinen Informationen wird zunächst kurz ins Urban Gardening eingeführt, bevor grundlegende Informationen zum Gärtnern und Zubereitungen in der Naturapotheke, etwa Aufgüssen und Mazerationen, gegeben werden. Im Folgenden sind die unterschiedlichen Pflanzen und die daraus hergestellten Rezepte nach Jahreszeiten geordnet vorzufinden. Beginnend mit dem Frühjahr über Sommer und Herbst und endend mit dem Winter werden in den unterschiedlichen Kapiteln dieses Teils vorgestellt und nützliche Rezepte beschrieben und erläutert. Dabei beginnt jedes Kapitel mit einem einführenden Zitat zur jeweiligen Pflanze. Es folgt eine kurze Information zur Pflanze selbst sowie zu ihrer Geschichte, bevor kurz und kompakt Hinweise zu Anbau und Ernte gegeben werden. Im Anschluss daran stehen die eigentlichen Rezepte. Diese sind überwiegend einfach und unkompliziert. Am Ende dieser Teile wird eine Pflanze vorgestellt, die zu jeder Jahreszeit angebaut werden kann und wird: Kresse. Im Anhang findet man eine kurze Übersicht darüber, welche Hausmittel bei welchen Beschwerden helfen.

Insgesamt ist der Band mit 127 Textseiten ziemlich kompakt. Dennoch enthält er auf diesen Seiten eine große Fülle an Rezepten für Hausmittel. Und: Durch diese Kompaktheit ist das Buch erstaunlich leicht und sehr gut transportierbar.

Rezension

Heilpflanzen nicht erst suchen, sondern direkt selber anbauen hat einige Vorteile. Ein Vorteil ist, dass man die Pflanzen immer vorrätig hat und nicht abhängig davon ist, was in der Natur wächst, ein weiterer dass man genau weiß, mit welchen Mitteln die Pflanzen in Berührung kamen, was man bei einer am Wald- oder Feldrand geernteten Pflanze oft nicht weiß, und, dass man mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit eine Pflanze falsch bestimmt und sich damit möglicherweise vergiftet. Daher fand ich den Ansatz, Wildkräuter und andere Heilpflanzen selbst anzubauen, ziemlich interessant.

Etwas Wichtiges aber zunächst vorweg: In diesem Buch werden Rezepte zur Behandlung leichterer Krankheiten bis Unwohlseinszustände gegeben. Wer eine ernsthaftere Erkrankung hat, sollte bitte dringend zum Arzt gehen. Dies betont Fauma auch ganz ausdrücklich.

Praktisch fand ich, dass der Einband (Achtung: nur der Einband, nicht die Seiten!) wasser- und schmutzabweisend ist. So kann man ihn beim Anbauen der Heilpflanzen auch einmal neben den Pflanzen geschlossen liegen lassen, ohne dass das Buch beschädigt wird. Die Buchseiten schließen sich, sofern sie nicht künstlich aufgehalten werden, von selber. Normalerweise empfinde ich das als Manko, in diesem Fall ist es aber ganz praktisch, da so die Seiten nicht so leicht dreckig und/ohne nass werden. So finde ich das Buchlayout ziemlich praktisch und gut auf den Zweck des Bandes zugeschnitten.

Doch auch der Inhalt gefiel mir sehr gut. Die Rezepte sind eigentlich alle ziemlich einfach und die Heilanwendungen somit unkompliziert herzustellen. Man benötigt zudem neben der entsprechenden Heilpflanze kaum zusätzliche Lebensmittel – und die wenigen, die man benötigt, sind in einem Haushalt im Allgemeinen immer vorrätig. Die Autorin schreibt kurz, knapp und gut verständlich und verliert sich nicht in Nebensächlichkeiten. Folglich eignet sich der Band besonders dann sehr gut, wenn man schnell etwas nachschlagen möchte und nicht viel Zeit für Hintergrundinformationen hat.

Fazit

Ein kompaktes, sehr praxisnahes Buch, das diverse leicht herzustellende Hausmittel aus Heilpflanzen sowie Tipps zum Anbau der verschiedenen Heilpflanzen enthält. Allen zu empfehlen, die ausreichend Platz und Zeit für den Anbau von Heilpflanzen haben und bei leichteren Beschwerden eher weniger oft auf die Schulmedizin zurückgreifen wollen.