Rezension von Annemarie
Inhalt
Artenvielfalt. In der Theorie klingt das toll. Viele verschiedene Arten, Vielfalt, ein buntes Miteinander. Und doch hat sich wohl schon fast jeder einmal, wenn er im Sommer von Mücken gepeinigt oder die x-te vollgesogene Zecke aus dem eigenen Körper oder dem Fell des geliebten Hundes oder der geliebten Katze mühsam entfernt hat, gefragt: Was soll dieses Viech eigentlich auf der Welt? Wie schön wäre es doch, wenn es das Ungeziefer nicht mehr gäbe! Warum gibt es so etwas?
Wenn man diesen Band gelesen hat, weiß man: Jede einzelne Art ist enorm wichtig. So ist im Buch erläutert, weshalb die biologische Vielfalt, das Miteinander sämtlicher Arten ohne jede Ausnahme überragend wichtig für eine gesunde Welt – und für unser eigenes Überleben – ist. Autorinnen sind Dr. Frauke Fischer, eine promovierte Biologin , die ein eigenes Beratungsunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, Biodiversität und Kilmaschutz gegründet hat, sowie Dr. Hilke Oberhansberg, eine promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, die auch Interdisziplinäre Umweltwissenschaften studiert hat und zunächst in internationalen Konzernen gearbeitet hat, mittlerweile aber in der Umweltbildung und -beratung tätig ist.
Zusammengesetzt ist das Werk aus drei Teilen, die nochmals in insgesamt zwölf Kapitel untergliedert sind. Im ersten Teil werden die Grundlagen der Biodiversität gelehrt. So erfährt man etwa, was unter einer Art zu verstehen ist, wie die Gene damit zusammenhängen, welche Ökosysteme es gibt und was diese Positives für den Menschen bewirken. Im Anschluss daran erfolgt eine Bestandsaufnahme, wie es der Welt heutzutage geht und welche Probleme wir Menschen verursacht haben. In Teil zwei gehen Fischer und Oberhansberg näher auf die Biodiversität selber ein. Hier erläutern sie, wie unsere Ernährung von der Biodiversität abhängt. So erklären sie, dass unser Speiseplan ohne Artenreichtum um ein Vielfaches ärmer wäre – und nicht nur das: Biodiversität ist dringend notwendig, damit wir alle überhaupt satt werden, eine artenarme Welt kann auch eine von Hunger und Verhungern geprägte Welt bedeuten. Gerade in Pandemiezeiten tritt die eigene Gesundheit mehr und mehr in den Fokus der Menschen. Auch diese hängt stark von der Biodiversität ab. Warum das so ist und auf welche Weise die Artenvielfalt diese indirekt beeinflusst, wird im folgenden Kapitel erklärt. Die Verhinderung von Überflutungen und anderen Naturkatastrophen durch Ökosysteme – etwas durch Mangrovenwälder – ist Schwerpunkt des folgenden Kapitels. Wie beeinflussen eigentlich Städte die Biodiversität? Was kann man tun, um die Artenvielfalt dort zu erhöhen? Das wird im Anschluss daran erklärt, bevor es ums Thema Reisen geht. Hierbei erklären die Autorinnen, wie das Reisen dazu beitragen kann, die Biodiversität zu verringern und was man tun kann, um etwas zur Artenvielfalt beizutragen. Der Zusammenhang von Biodiversität und Energie sowie Technik ist Bestandteil des letzten Kapitels dieses Teils. Der letzte Teil stellt einen Zukunftsausblick dar. So wird hier ein Fazit, ein Resümee, gezogen, kompakt erklärt, was getan werden muss und kann, um die Biodiversität wieder zu erhöhen bzw. ihren dramatischen Rückgang erst einmal zur Stagnation zu bringen und welche Institutionen, Organisationen etc. die Aufgabe bekommen sollte, sich darum zu kümmern. Ein Epilog schließt das Werk ab.
Der Band enthält mehrere Farbfotos sowie farbige Diagramme etc., die ganz hübsch anzusehen sind, vor allem aber informativ sind.
Rezension
Die Biodiversität ist eine wichtige Grundlage für das Leben auf der Welt. Das weiß man im Allgemeinen. Nur wie hängt das Ganze genau zusammen? Darüber wusste ich bislang nur wenig. Und deshalb habe ich mich für den Band interessiert. Nun – ich habe einiges gelernt, und das auf angenehme Art und Weise. So schreiben beide Autorinnen nicht nur informativ, sondern auch so, dass man den Inhalt gut lesen und verstehen kann und er nebenbei auch noch ganz unterhaltsam ist. Und: Es wird nicht nur die Problematik aufgezeigt, konkrete Lösungsmöglichkeiten und Handlungsanweisungen bzw. -ratschläge werden ebenfalls gegeben. Das ist mir ganz besonders wichtig, da sonst schlecht etwas geändert werden kann. So war ich mit diesem Band zufrieden – auch, da mir das Layout gut gefällt. Das geringe Gewicht des Bandes, das abwechslungsreiche Layout, die Farbbilder und die farbigen Überschriften machen das Lesen einfach angenehmer und unterhaltsamer. Gut fand ich auch die Kombination der Autorinnen: Eine Biologin mit einer Wirtschaftswissenschaftlerin gepaart ergibt einen Band, der nicht nur die ökologischen Folgen näher betrachtet, sondern insbesondere auch deren ökonomische Auswirkungen. Und gerade damit kann man in der heutigen Zeit in der Wirtschaft primär etwas erreichen.
Aus diesem Grund bin ich mit dem Band insgesamt vollkommen zufrieden.
Einziger Wermutstropfen: Dass der Band einen flexiblen Einband hat und vergleichsweise leicht ist, bedeutet im Gegenzug auch, dass er nicht ganz so stabil ist. So ist mir der Einband trotz sorgfältiger Behandlung leider schon bald etwas eingerissen.
Fazit
Ein sehr informatives und zugleich unterhaltsames Buch über die Bedeutung der Biodiversität für diverse Bereiche unseres Lebens und letztendlich für unser Überleben, das auch Hinweise und Ratschläge enthält, wie man dem Verlust der Biodiversität begegnen kann. Allen Interessierten sehr zu empfehlen.