Rezension von Annemarie

Inhalt

Böden. Mit die am meisten unterschätzten Wunder de Natur überhaupt. Ohne diese könnte fast keine Pflanze wachsen, kein Tier weiden, hätten wir keine Nahrung für unsere Masttiere, fruchtbare Böden bilden die Hauptgrundlage für die Landwirtschaft, die uns alle ernährt. Auf stabile Böden bauen wir unsere Häuser, auf Böden laufen wir jeden Tag. Böden binden zum Teil enorme Mengen an CO2. Ohne Böden wäre unsere Erde folglich eine leblose Einöde, auf der allenfalls sehr wenige Lebewesen und ganz sicher nicht der Mensch überleben könnte. Und doch behandeln wir die Böden sehr schlecht. Wir laugen sie aus – entnehmen ihnen sämtliche Nährstoffe – graben sie komplett durch und entnehmen ihnen wichtige Materialien für unsere Produkte, wir verschmutzen sie mit festen und flüssigen Schadstoffen, vernichten die Bodenlebewesen, versiegeln sie großflächig und legen sie im Fall von Moorböden über große Flächen trocken. Gerade auch in der Landwirtschaft ist es elementar wichtig, die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten, um langfristig gesunde Böden zu haben und einen hohen Ertrag zu erzielen. Doch nicht nur das: Man kann Böden auch aufbauen und auf diese Weise ausgelaugte, nährstoffarme Böden zu fruchtbaren Böden umgestalten – so Gabe Brown, der Autor dieses Werkes und Landwirt auf einer US-amerikanischen Farm, auf der Nutztiere gehalten werden und Getreide und andere Feldfrüchte angebaut werden.

Und wie das geht, erklärt er in ebendiesem Band. Schwerpunktmäßig erzählt er dabei, wie er in den 1990er Jahren auf die bodenschützende Landwirtschaft kam, wie sich das Ganze bei ihm weiterentwickelt hat und letztendlich, wo er und seine Familie heute stehen, welche Herausforderungen er bewältigen musste, warum er welche Maßnahme durchgeführt hat und was diese für einen Erfolg brachte. So erläutert er auch ansatzweise die naturwissenschaftlichen Hintergründe, warum die jeweilige Methode bzw. Maßnahme so gut bzw. erfolgreich ist.

Unterteilt ist sein Werk in zwei Teile, die aus insgesamt zehn Kapiteln bestehen. Im ersten Teil erläutert Brown seinen Weg hin zu einer bodenschonenden Landwirtschaft, während er im zweiten schwerpunktmäßig weitere Erläuterungen und Erklärungen zu der Thematik gibt. Vorwort, Einleitung, Schlussfolgerung, von Brown empfohlene Literatur- und Internetquellen, Empfehlungen von Lesern sowie ein Register bilden den Rahmen des Bandes.

Vereinzelte hübsche Schwarzweiß-Zeichnungen von Tieren und Feldfrüchten aus der Landwirtschaft veranschaulichen das Ganze, ebenso einige Tabellen. In der Mitte des Bandes findet man auf Fotopapier mehrere Seiten, auf denen hochwertige Farbfotos zu sehen sind. Auf diesen sieht man, wie bodenschonende und -schützende Landwirtschaft in der Praxis aussehen kann.

Rezension

Zunächst zum Wichtigsten: dem Inhalt. Gabe Brown hat sich auf den Weg gemacht, um das eigene Land nachhaltiger zu bewirtschaften. Nachhaltig? Dieser Begriff wird im Band merkwürdigerweise kaum genannt, aber genau das macht Brown: Er nutzt das Land so, dass auch noch künftige Generationen ein fruchtbares Stück Erde vorfinden werden und dieses erfolgreich und mit hohem Ertrag bewirtschaften können. So ist dieser Band meiner Meinung nach längst überfällig – gerade auch, weil die Landwirtshaft weltweit noch alles andere als nachhaltig ist.

Erstaunt hat mich, dass der Band auch ganz hübsch anzusehen ist. So hätte ich nicht erwartet, dass er mithilfe der hübschen Schwarzweiß-Zeichnungen und der Farbfotos im Mittelteil des Bandes so nett layoutet ist.

Man sollte aber wissen: Der Band ist als Lesebuch gestaltet und stellt mehr eine Erzählung über die Geschichte einer Familie als explizit einen Ratgeber dar. Zweifellos erfährt man dabei jede Menge über die bodenschützende Landwirtschaft, der Ratgebercharakter besteht jedoch nicht. So kann man auch nicht erwarten, dass die Informationen übersichtlich zur Verfügung gestellt werden und jederzeit leicht nachzuschlagen sind.

Infolge seines starken Fokus´ auf die Landwirtschaft eignet sich das Buch meiner Meinung nach für Landwirte. Gerade Landwirte, denen die umweltfreundliche und verantwortungsbewusste Bewirtschaftung ihrer Wiesen, Weiden und Äcker am Herzen liegt, werden aus diesem Band mit Sicherheit viele nützliche Anregungen ziehen können. Da ich sehr hoffe, dass jeder Landwirt verantwortungsbewusst handelt und sich der Auswirkungen seines Tuns sehr wohl bewusst ist, eignet sich das Buch folglich für jeden Landwirt.

Fazit

Ein Erfahrungsbericht eines US-amerikanischen Farmers, wie man Böden so behandelt, dass ihre Fruchtbarkeit und der Nutzen fürs Ökosystem maximiert werden. Allen Landwirten sehr zu empfehlen.