Rezension von Annemarie

Inhalt

Kunststoff – umgangssprachlich Plastik genannt – begleitet uns durch den Alltag. Schon beim Aufstehen, wenn wir unsere Bettdecke mit oder aus Kunststofffasern wegziehen und den Wecker mit Plastikgehäuse ausmachen, bis zum Einschlafen, wenn wir, nachdem wir unser Plastikzahnbürste weggestellt haben und aus unseren Schlappen mit Plastikteilen geschlüpft sind, müde ins Bett fallen, begleitet uns Plastik durch jeden neuen Tag. Doch es gibt nicht den einen Kunststoff, es gibt diverse unterschiedliche Kunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften. Grund genug, sich näher mit diesen auseinanderzusetzen, um deren Eigenschaften besser zu verstehen. Und das kann man mit diesem Fachbuch.

Das Werk besteht aus sieben Teilen. Dieses sind nochmals relativ kleinteilig in Kapitel und Unterkapitel unterteilt. Im ersten Teil informiert Abts zunächst allgemein über natürliche und synthetische Werkstoffe. Hier erläutert er die besonderen Eigenschaften der unterschiedlichen Kunststoffe und erklärt, inwieweit sich diese hinsichtlich ihrer Eigenschaften voneinander unterscheiden, aber auch, in welcher Hinsicht sie sich von mechanischen Werkstoffen unterscheiden. Schwerpunktmäßig werden hierbei die physikalischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften erläutert. Im zweiten Teil geht der Autor näher auf die polymeren Werkstoffe ein und erklärt in diesem Teil deren chemische Eigenschaften sowie die unterschiedlichen Arten an polymeren Werkstoffen. Teil drei hat die Thermoplaste als Schwerpunkt. Im Einzelnen wird zunächst näher auf die Standardkunststoffe, die im Handel weit verbreitet angewandt werden und die quasi jeder täglich in den Händen hält, mit ihren Charakteristika, Eigenschaften und Anwendungsgebieten erläutert, bevor näher auf die verschiedenen Technischen Thermoplaste eingegangen wird. Hochleitungskunststoffe sind Inhalt des folgenden Kapitels, bevor nach einem sehr kurzen Kapitel zu den elektrisch leitfähigen Polymeren näher auf die Thermoplastischen Elastomere eingegangen wird. Die verhältnismäßig neu erforschten Biokunststoffe oder Biopolymere schließen diesen Teil ab. Der sich daran anschließende sehr kurze Teil hat die verschiedenen Kunststoffadditive zum Inhalt, bevor im fünften Teil wieder etwas ausführlicher auf die Verarbeitung von Thermoplasten eingegangen wird. Die Kennwerte von Thermoplasten stehen im Fokus des Folgeteils. Im letzten Kapitel setzt sich der Autor schließlich umfassend mit der Interaktion von Kunststoffen und der Umwelt zusammen. Zunächst geht er hier überblicksartig auf das Recycling von Werkstoffen, darunter Metall, Glas, Stahl, Aluminium, Keramik und Papier, ein, bevor er sich mit dem Recycling von Kunststoffen auseinandersetzt. Die Möglichkeiten der Verwertung von Kunststoffabfällen stehen im Zentrum des sich daran anschließenden Kapitels. Im Anhang findet man Übersichtstabellen, ein Glossar, Hinweise zu weiterführender Literatur sowie einen ziemlich ausführlichen Index.

Der Band enthält einige Schwarzweiß-Abbildungen, die insbesondere die technischen und mechanischen Kunststoffeigenschaften visualisieren.

Rezension

Eines gleich zu Beginn: Bei diesem Werk handelt es sich ganz klar um ein Fachbuch. Das heißt, Herr Abts möchte ausschließlich informieren, aus Unterhaltsamkeit wird kaum Wert gelegt. Das ist an sich nicht schlimm, erwartet man das doch von einem Fachbuch. Allerdings finde ich es auch bei Fachbüchern wichtig und schön, wenn diese doch leserfreundlich und hübsch gestaltet sind – was ich von diesem Band leider nicht gerade sagen kann. So ist das gesamte Werk in Schwarzweiß gehalten, was wenig einladend wirkt. Da die Thematik ohnehin schon recht trocken und stark technisch-mechanisch ist, hätte ein bisschen Farbe dem Band meiner Meinung nach gutgetan. Zudem sollte man wissen, dass der Band in Fließtext geschrieben ist, das heißt Tabellen und andere Visualisierungen, die den Inhalt übersichtlicher darstellen – ja selbst Stichpunkte, Gegenüberstellungen etc. – fehlen komplett. Das hat mich schon in negativer Hinsicht verwundert. Gerade die Vergleiche unterschiedlicher Kunststoffarten hätten so deutlich verständlicher und übersichtlicher gestaltet werden können. So aber fühlte ich mich oft einfach nur erschlagen von dem ganzen Text.

Das fand ich ziemlich schade, denn den Inhalt selber fand ich interessant und nützlich – wie wohl auch viele andere, denn nicht umsonst ist das Fachbuch bereits in der vierten Auflage herausgegeben. Nur – das bringt auch nicht so viel, wenn man diesen nur schlecht übersichtlich nachschlagen kann und ein Direktvergleich unterschiedlicher Kunststoffarten komplett fehlt.

Fazit

Ein informatives Fachbuch zu Kunststoffen, das komplett in Schwarzweiß ist, im Fließtext geschrieben ist und demnach kaum Tabellen und Stichpunkte enthält. Allen, die damit klarkommen und ein umfangreiches Fachbuch mit vielen Überblicksinformationen zu den unterschiedlichen Kunststoffarten suchen, zu empfehlen.