Rezension von Annemarie

Inhalt

Vogelfedern. Tagtäglich sieht man sie, sie sind quasi überall, wo auch Vögel sind. Doch meistens beachtet man sie nicht, übersieht sie einfach, oder ekelt sich sogar vor ihnen. Dabei sehen Federn faszinierend aus und sie sagen viel über den Vogel aus, von dem sie stammen. Wer darüber näheres wissen möchte und sich tiefergehend über Vogelfedern in Deutschland vorkommender Vogelarten schlau machen will, für den ist dieser Band gemacht.

Unterteilt ist das Buch in zwei etwa gleich große Teile. In der ersten Hälfte informiert Bergmann über die Arten und deren Federmerkmale, dieser Teil enthält also vorwiegend Text. In Teil zwei, der geringfügig weniger als die Hälfte des Buches umfasst, findet man die Bildtafeln zu den unterschiedlichen Arten, auf denen die unterschiedlichen Federn abgebildet sind.

In der Einleitung zu Beginn des Werkes werden grundlegende Informationen, etwa zu Federn, zum Sammeln und Aufbewahren von Federn und zur Rechtslage, wann und inwieweit das Sammeln von Federn erlaubt ist, gegeben, sowie dazu, was bei dem Buch zu beachten ist und wie man es am besten handhabt. Es folgen die beiden Hauptkapitel des ersten Teils. Diese lauten „Nicht-Singvögel“ und „Singvögel“. Untergliedert sind sie nochmals in die unterschiedlichen Familien. Innerhalb der Familien erfolgt die Auflistung der einzelnen Vogelarten alphabetisch nach ihrem lateinischen Namen. Zu Beginn jeder Vogelfamilie wird eine kurze, wenige Zeilen lange Information über die jeweilige Familie in einem dunkelblau hinterlegten Kästchen gegeben, bevor näher auf die einzelnen Arten eingegangen wird. Die Artbeschreibungen sind dabei immer gleich. Zunächst werden die spezifischen Federmerkmale ausführlich beschrieben, bevor das Vorkommen der jeweiligen Vogelart innerhalb Deutschlands und in den unterschiedlichen Natur- und Kulturräumen erläutert wird. Ebenso wird erklärt, wann, innerhalb welches Zeitraums und auf welche Weise die Mauser, also der Federwechsel der entsprechenden Art erfolgt. Schließlich werden Verwechslungsmöglichkeiten der Vogelfedern einer Art mit denen anderer Arten beleuchtet. Am Ende jeder Artbeschreibung steht ein Verweis auf die entsprechende Tafel einschließlich Seitenzahl. Diese findet man im zweiten Teil. Dabei werden die Federn jeder Vogelart auf je einer Seite gezeigt. Zudem sind sämtliche Federtypen mitsamt Maßstab abgebildet. Im Anhang sind ein Glossar, Internetadressen zur Federbestimmung, Literaturverzeichnis, Bildquellenverzeichnis, Register und Informationen zum Autor vorhanden.

Das gesamte Buch ist reich mit hochqualitativen Farbfotografien bebildert, die professionell beschriftet sind und auf denen meistens eine bestimmte Vogelart oder eine Feder zu sehen ist. So findet man auf fast jeder Seite mindestens ein Foto.

Rezension

Gleich zu Beginn: Wer sich für diesen Band interessiert, sollte auf jeden Fall ein starkes Interesse an Vögeln und deren Beobachtung haben. Das Buch ist dermaßen umfassend und dazu noch sehr hochwertig und schön, dass es einfach eine Verschwendung wäre, wenn man sich nicht wirklich für die Thematik interessiert. Wer nur einen ersten Einblick in die unterschiedlichen Vogelfedern bekommen möchte, sollte sich definitiv einen dünneren, weniger ausführlichen Band zulegen.

Besonders gut gefiel mir bei diesem Buch, dass es ein hochwertiges, hübsches Layout hat. Auch sind sämtliche Abbildungen in sehr guter Auflösung, hübsch und zudem informativ. Apropos informativ: Das gesamte Buch ist eine wahre Fundgrube an Wissen über die Vögel und deren Federn. Sehr viel ausführlicher kann man ein Buch über Vogelfedern, das für Laien gedacht ist, kaum verfassen.

Allerdings fand ich die Unterteilung des Bandes etwas unübersichtlich. Während der erste Teil im Inhaltsverzeichnis klar verständlich gegliedert und übersichtlich dargestellt ist, ist der zweite Teil mit den Federtafeln gar nicht in Kapitel unterteilt. Einen Teil mit 337 Seiten Umfang nicht zu untergliedern finde ich aber alles andere als gut.

Ebenso sollte man wissen, dass das Buch sehr stabil und haltbar ist. Dies bedingt aber auch, dass es ziemlich schwer und nur schlecht zu transportieren ist. Wer also einen Band sucht, mit dem er unterwegs Federn bestimmen kann, vielleicht, weil er oder sie diese aus hygienischen Bedingungen nicht mitnehmen möchte, sollte sich ein anderes Werk zulegen. Schön wäre es da gewesen, dem Buch ein kleines Heft beizulegen, in dem man nur die notwendigsten Informationen zu den Federn findet, oder vielleicht auch den Link zu einer App zur mobilen Bestimmung der Vogelfedern. Aber gut, Federn haben den großen Vorteil, dass man sie im Allgemeinen mit nach Hause mitnehmen kann, sofern es sich um keine streng geschützte Art handelt, und wer bereit ist, die Federn zuhause zu bestimmen, wird mit diesem Band sicherlich sein Ziel erreichen.

Fazit

Ein sehr ausführliches, hochqualitatives und ausgesprochen informatives Werk zum Bestimmen von Vogelarten anhand ihrer Federn. Allen, die sich damit intensiv auseinandersetzen wollen, sehr zu empfehlen.