Rezension von Annemarie

Inhalt

Gesundheit auf Basis von Heilpflanzen, ganzheitliche Gesundheit. Was bei Frauen ganz normal ist, ist bei Männern oft noch immer nicht überall gang und gäbe, auch wenn deren Akzeptanz zunimmt. Dabei kann die ganzheitliche Medizin mit Heilkräutern dem Mann noch mehr Zufriedenheit, Sicherheit und Stärke geben. Und alles Wichtige dazu erfährt man in dem Werk.

Beim Autor, James Green, handelt es sich um einen Heilpraktiker, Gründer von amerikanischen Kräuterkundler- und Pflanzenschützervereinigungen, Firmengründer und Leiter von Workshops zu den Themen männliche Gesundheit sowie Zubereitung und Anwendung pflanzlicher Arzneien in Kanada sowie den USA.

Das Buch besteht aus zwölf Kapiteln plus Prolog, zwei Vorworten und einem ziemlich umfangreichen Anhang. Das erste Kapitel ist eher einführender Natur. In diesem werden die Grundlagen sowie die Relevanz der alterativen Heilkunst erläutert. Im darauf folgenden Kapitel wird eine Einführung in die Pflanzenheilkunde gegeben, bevor man etwas zu den Unterschieden und Ähnlichkeiten zwischen Mann und Frau auf anatomischer Ebene erfährt. Im Anschluss daran lernt man Greens Hypothesen kennen. Diese sind zu Heilpflanzen, zur Ernährung mit Bitterstoffen und zum Grundrecht von Männern, die Geburt ihres Kindes zu sehen. In Kapitel fünf werden einem die Grundlagen der Kräuterzubereitung beigebracht, während im Anschlusskapitel Tipps und Ratschläge zur Auswahl der für einen richtigen Heilpflanzen stehen. All diese Kapitel sind vergleichsweise kurz. Kapitel sieben hingegen ist sehr umfangreich. Es hat die spezifisch männliche Gesundheitspflege zum Inhalt, einschließlich der Erläuterung, wie man sich als Mann richtig pflegt, welche Erkrankungen es gibt und was man tun kann, wenn man erkrankt ist. So enthält das Kapitel auch pflanzliche Rezepte zur Behandlung des jeweiligen Leidens. Im Anschluss daran werden Ratschläge zur allgemeinen Gesundheitspflege gegeben, während Kapitel neun ein kompaktes Heilpflanzenverzeichnis in tabellarischer Form enthält. In Kapitel zehn wird das Konstitutionsmodell – abgewandelt in westlicher Form – vorgestellt und ausführlich erläutert. Im elften Kapitel werden die aus Greens Sicht 80 wichtigsten Heilpflanzen für Männer einschließlich der Angabe zu verwendetem/n Pflanzenteil(en), Wirkungen und Eigenschaften, den beeinflussten Organsystemen, spezifischen Indikationen, möglichen pflanzlichen Kombinationsmöglichkeiten, den passenden Konstitutionstypen sowie zur Zubereitung und Dosierung auf insgesamt 120 Seiten vorgestellt. Beim letzten Kapitel handelt es sich um ein Schlusswort des Autors, quasi ein Resümee des Bandes. Literatur- und Quellenverzeichnis, Glossar, Hinweise zur Bestimmung, welcher der drei männlichen Konstitutionstypen man ist, Produktliste, Infos zum Autor sowie zum Herausgeber, Bildnachweis und Register im Anhang bilden den Abschluss dieses Werks.

Vereinzelt enthält der Band Farbfotos sowie schematische Zeichnungen.

Rezension

Heilpflanzenkunde für Männer – ein Thema, welches bislang so eher wenig behandelt wird. Das fand ich interessant.

Und schon gleich zu Beginn hat mich der Umfang des Werkes erstaunt und positiv überrascht. Bei über 400 Seiten reinem Textinhalt in ziemlich kleiner Schrift erhält man jede Menge nützliches Wissen. Besonders gefallen hat mir beim Inhalt die Ganzheitlichkeit des Ansatzes. Es geht darum, dass Männer gesünder und so letztlich auch zufriedener leben. Dabei erläutert Green zwar schwerpunktmäßig die Heilpflanzen, die bei typisch männlichen körperlichen Problemen – also überwiegend Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane – auftreten, behandelt diese aber nicht nur, sondern gibt drumherum auch diverse Informationen zu einem gesunden Lebensstil, zur richtigen Körperhygiene und zur Anatomie.

Die Bilder und generell die Buchgestaltung sind sehr hochwertig und hübsch. Etwas gestört hat mich aber, dass das Werk ziemlich sperrig und wenig handlich ist. Die Ecken sind relativ scharfkantig, der Band selber ziemlich schwer – wenn auch nicht in Anbetracht der Fülle des Inhalts. Daher eignet sich das Werk besonders für Männer, die einen wirklich umfangreichen ganzheitlichen Band zur alternativen Behandlung ihrer gesundheitlichen Probleme suchen – und vielleicht auch für Frauen, deren Partner, Kinder oder Väter den konventionellen Methoden nicht viel abgewinnen können und/oder arztresistent sind und diese meiden.

Weniger gut hat mir auch die Kapitelunterteilung im Inhaltsverzeichnis gefallen. So waren die langen Kapitel gar nicht weiter untergliedert. Das heißt, man hatte bei Kapitel sieben und elf einen Wust aus 80 bzw. 120 Seiten, der überhaupt nicht unterteilt war. Übersichtlichkeit sieht anders aus. So eignet sich das Werk zum schnellen Finden der benötigten Informationen nur sehr bedingt. Und: Man sollte wissen, dass man allein auf Grundlage dieses Werks keine Pflanzen bestimmen kann. Möchte man seine Heilpflanzen also selber in der Natur sammeln, ist ein Pflanzenbestimmungsbuch notwendig.

Fazit

Ein sehr umfassender, hochwertiger Band, in dem das Thema ganzheitliche Männerpflege und -gesundheit auf Basis von Heilpflanzen ganzheitlich behandelt wird. Allen an alternativen Behandlungswegen und ganzheitlicher Medizin Interessierten, die ein umfangreiches Nachschlage- und -lesewerk suchen, sehr zu empfehlen.