Rezension von Annemarie

Inhalt

Wo ist der Durchschnittsdeutsche am häufigsten, wenn er wach ist? Die Antwort ist: Auf der Arbeit. Doch wie sieht es mit deiner Zufriedenheit auf der Arbeit aus? Ist es bei dir auch so, dass die Kollegen nerven, der Chef blöd ist, die Arbeit dich anödet, dein Gehalt für deine Leistung zu gering ist und/oder du deine Träume nicht selbst verwirklichen kannst? Und du deswegen vielleicht sogar überlegst, den Job zu wechseln? Dann ist dieser Band vielleicht das Richtige für dich. Denn hast du einmal darüber nachgedacht, dass erstaunlich viele Deutsche ebenso denken wie du? Und dass nicht der Job das Problem ist, sondern deine Einstellung zum Job? Und dass in Nachbars Garten die Kirschen meist auch nicht süßer sind?

Diesen Ansatz, dass es eigentlich unwichtig ist, für wen und wo man arbeitet, vertreten Dr. Volker Kitz, Jurist, Bestsellerautor, ein international bekannter Redner und Verfasser diverser Artikel in renommierten Zeitungen, sowie Professor Dr. Manuel Tusch, Psychologe in der Wirtschaft u.a. mit den Schwerpunkten Business-Coaching und Wirtschaftsmediation.

Der Band setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die jeweils in Kapitel und Unterkapitel unterteilt sind. Im ersten Teil erläutern die Autoren, warum der eigene Job längst nicht so schlecht ist, wie man immer meint. In den Kapiteln im Band erfährt man, warum Ort und Arbeitnehmer ziemlich unwichtig sind, weshalb sämtliche gewählte Jobs die eigenen Erwartungen nicht erfüllen, dass es Dinge gibt, die sich nie ändern werden, egal, in welchem Job man arbeitet, dass überall störende Chefs, Kollegen und Kunden sind, und letztendlich, dass eine Kündigung in den allermeisten Fällen auch nichts bringt. Im zweiten Teil erläutern die Autoren dann, wie man seinen vorhandenen Job durch eine Änderung der persönlichen Einstellung deutlich aufwerten kann. Dabei erfährt man, was für persönliche Probleme hinter der chronischen Unzufriedenheit im Job stecken können, wie man in einem durch Ungerechtigkeit und Schwierigkeiten geprägten Joballtag nicht untergeht, sondern im Gegenteil daran sogar wächst, was man innerlich gegen die Unzufriedenheit mit dem eigenen Gehalt tun kann, wie man mit unangenehmen Mitmenschen umgeht und schlussendlich, wie man durch Selbstliebe glücklicher wird.

Vorwort, Nachwort, Literaturverzeichnis und Register bilden den Rahmen des Buches.

Rezension

Wer den Band liest, sollte eines im Voraus wissen: Die Autoren wollen aufrütteln, gegen die Jammermentalität und das scheinbar fast kollektive Gefühl der Deutschen, dass alle anderen Jobs besser sind, ankämpfen. Und daher ist ihr Schreibstil auch provokativ. Es gibt Menschen, denen gerade so ein provokativer Schreibstil sehr hilft, die eigene Situation zu erkennen, die doch sehr viel besser ist als man annimmt. Ich denke jedoch, dass andere Menschen, insbesondere sehr sensible, von der direkten Schreibweise der Autoren eher abgeschreckt, und vielleicht sogar verschreckt, werden.

So finde ich den Band auch vor allem für Personen geeignet, die in ihrem Job irgendwie unzufrieden sind, aber gar nicht so recht wissen, warum, oder mit kleineren Wehwehchen im Job zu kämpfen haben.Die Übungen fand ich ziemlich nützlich, zumindest halfen sie einem, sich selbst besser zu verstehen sowie die Gründe dafür, dass man seinen Job nicht leiden kann.

Etwas schade fand ich hingegen, dass der Fall, dass ein Job wirklich unerträglich ist, nur auf zwei Seiten berücksichtigt wird – und selbst auf diesen wird gesagt, man sollte den Wechsel doch sehr gut überdenken. Dadurch können gerade sehr sensible Personen dazu gebracht werden, in einem für sie unhaltbaren Job weiterhin auszuharren, weil sie durch diesen Band der Meinung sind, sie müssten sich zusammenreißen. Und das kann für diese einen erheblichen Verlust an Lebensqualität bedeuten.

Die Argumente der Autoren sind oft schlüssig und teilweise geradezu erschreckend wahr. So wirkten sie auf mich ziemlich überzeugend. Daher denke ich, dass der Band bei im Job unzufriedenen Personen durchaus großes Veränderungspotential hat, auch wenn ich während des Lebens manchmal die Stirn runzeln musste. Und: Ich finde, die Autoren pauschalisieren etwas zu stark. Sicher mag ein nicht geringer Teil der jammernden Arbeitnehmer selbst Ursache des Problems sein, sicherlich lässt sich durch einen Wandel der persönlichen Einstellung bei vielen etwas erreichen, aber doch längst nicht bei allen. Ich kenne durchaus Personen, die aufgrund eines nagenden Gefühls der Unzufriedenheit den Job gewechselt haben und in ihrem neuen Job langfristig deutlich glücklicher geworden sind.

Fazit

Für alle Personen, die im Job unzufrieden sind, in hilfreicher Ratgeber, der großes Potential hat, einen im alten Job wirklich glücklicher zu werden.