Rezension von Annemarie

Inhalt

Wer an klassische Musik denkt, verbindet diese oft mit Melodik, Seriosität und: Ernsthaftigkeit, schließlich lachen die Musiker im Orchester kaum je, und ein lachender Dirigent ist eine Seltenheit. Nur – so ernst sind Musiker überhaupt nicht! Im Gegenteil, klassische Musik kann höchst amüsant sein. Und Klaus Wallendorf ist einer der besonders humorvollen und fröhlichen Musiker. Als Hornist, der seit Jahrzehnten bei den Berliner Philharmonikern mitspielt, hat er noch eine zweite besondere Begabung: Die, zu schreiben. Das Ergebnis aus diesen drei Eigenschaften und Fähigkeiten findet man nun in Vollendung in dieser Lektüre.

Das Werk besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil schildert Wallendorf seine Anfänge als Hornist, in zweiten Teil plaudert er dann aus seiner Zeit bei den Philharmonikern. Der dritte Teil enthält bunt gemischte Anekdoten und Erzählungen aus Wallendorfs Musikerleben.

An einigen Stellen im Buch sind einfache, amüsante Schwarzweiß-Zeichnungen diverser Instrumente und Tiere vorhanden.

Ein Register, in dem darüber informiert wird, zu welchem Begriff – darunter Bundeswehr, Gipfelreife, Iglu, Lippenvibrato, Posune, Umpa-umpa und Würstchen – auf welchen Seiten informiert wird, schließt das Büchlein ab.

Rezension

Im Grunde genommen ist dieser Band geradezu ideal als Geschenk für Liebhaber klassischer Musik geeignet. Er kommt klein, leicht – aber nicht zu leicht – und hochwertig daher, ist ausgesprochen handlich und liegt wunderbar in der Hand – schließlich ist er nur knapp so groß wie eine durchschnittliche Männerhand. Das hat aber seinen Preis. So ist dieses Büchlein definitiv nicht gerade das günstigste. 20 Euro für weniger als 200 Seiten sind nicht wenig. Dafür ist der Band aber wirklich hochwertig und zurückhaltend-hübsch.

Die Zeichnungen fand ich persönlich nicht so schön, sie wirkten auf mich doch etwas zu kindlich-albern und entsprachen leider nicht meinem Geschmack.

Vom Stil her ist der Text in kultivierter Hochsprache verfasst; dabei bleibt aber keineswegs der Humor auf der Strecke. Man erhält diverse amüsante Infos, die oft wirklich interessant sind und erweitert so sein Wissen über die klassische Musik quasi ganz nebenbei. Wie würde ich Wallendorfs Humor beschrieben? Nun, er schreibt nicht klamaukig, keineswegs so, dass man beim Lesen schallend loslacht. Vielmehr möchte er den Leser zum Schmunzeln bringen, Ziel ist es dabei natürlich, unterhalten zu werden.

Da Die Kapitel ziemlich kurz sind und der Inhalt eher seicht, keineswegs intellektuell stark beanspruchend, kann man im Grunde genommen jederzeit mit dem Lesen pausieren. So eignet sich das Werk sehr gut dazu, in vielen kleinen Häppchen durchgelesen und bei einer kurzen Pause zur Hand genommen zu werden, ohne, dass man Sorge haben muss, vom Text zu sehr gefesselt zu sein oder nach der Unterbrechung nicht wieder in den Text reinzufinden. Nachteil hierbei allerdings: Der Band hat kein Lesezeichenbändchen. Zudem enthält das Inhaltsverzeichnis nur die drei Teile, nicht die unterschiedlichen Kapitel. Das bedeutet, dass man ohne eigenes Lesezeichen nicht viel Spaß haben wird, sondern regelmäßig und tüchtig suchen darf, wo man denn nun aufgehört hat, zu lesen. Aber gut, es gibt viele hübsche Lesezeichen – notfalls tut es ja auch eine Postkarte oder ähnliches.

Und all diese Eigenschaften prädestinieren das Büchlein geradezu dafür, als Geschenk an einen lieben Menschen verschenkt zu werden.

Fazit

Ein hochwertiges, humorvolles Büchlein, das sich wunderbar zur entspannten Lektüre zwischendurch eignet. Besonders als Geschenk für humorvolle Liebhaber klassischer Musik zu empfehlen.