Ein Atlas gehört in jeden Haushalt. Denn das Wissen, wie die Erde aussieht, welche Gegenden sie hat und wo unterschiedliche, wichtige Orte liegen, ist einfach Grundwissen, welches jeder Mensch haben sollte.

In der Einführung werden die Kartenzeichen sowie die Abkürzungen erklärt, bevor der eigentliche Hauptteil, der Kartenteil, beginnt. Im ersten Teil „Die Erde“ sind im Anschluss Übersichtskarten der gesamten Welt sowie der unterschiedlichen Kontinente auf je einer Doppelseite dargestellt. In den folgenden Kapiteln werden – meist im Maßstab 1:4 500 000 – detailliertere Karten zu den Kontinenten gezeigt. So lauten die folgenden Teile „Europa“, „Afrika“, „Nord- und Mittelamerika“, „Südamerika“, „Asien“, sowie „Australien“ und „Ozeanien“. Es schließt sich ein besonderer Teil an, den man so in vielen Atlanten nicht vorfindet: der Ozeanteil. In diesem sind die Ozeane einschließlich ihrer Meerestiefe und Inseln im Maßstab 1:30 000 000 dargestellt. Vergleichsweise detaillierte Karten von den unterschiedlichen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz im Maßstab 1:750 000 sind im letzten Kartenteil vorzufinden. Die Karten machen etwas über die Hälfte des Buches aus. Ein Großteil der Karten geht dabei über eine Doppelseite.

Im Anschluss an den Kartenteil sind zu den Ländern der Erde Informationen angegeben. So findet man in diesem Teil Infos zu Ländernamen, Autokennzeichen, Hauptstadt, der Fläche des Landes, absoluter und relativer Einwohnerzahl, Landessprache, Während und Zeitzone. Im Anschluss daran erfolgt ein sehr umfassendes Namensverzeichnis, das nochmals fast die Hälfte des Buches umfasst und in dem diverse Städte und Dörfer der Welt angegeben sind.

Rezension

Heutzutage im Onlinezeitalter fragen sich leider viele, ob es nicht ausreicht, im Internet über Onlinedienste auf Karten zuzugreifen. Ich finde es aber enorm wichtig für den Informations- und Lerneffekt, dass man die Karten haptisch vor sich hat, sich über diese beugen kann und ggf. auch Strecken mit dem Finger abfahren kann. Gerade wenn mehrere Karten den gleichen Maßstab haben, kann man so auch Entfernungen gut vergleichen. Daher habe ich mich auf den Atlas sehr gefreut.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Er ist zum einen sehr informativ und übersichtlich; die Karten sind sehr detailliert und hübsch anzusehen, die Farbwahl dabei leicht blass-unauffällig. Zum anderen ist er hochqualitativ. Er enthält ein Lesezeichenbändchen und die Seiten sind stabil, dabei aber nicht zu dick. Daher eignet sich der Atlas auch gut dazu, mit der gesamten Familie betrachtet zu werden. Gerade das dunkelblaue, schöne, sehr hochwertig wirkende Cover gefällt mir ausgesprochen gut.

Und: Es wird auf die Bedürfnisse von uns Mitteleuropäern eingegangen. So handelt es sich bei den Detailkarten von Mitteleuropa um Straßenkarten. Das ist besonders praktisch, wenn man mit dem Auto unterwegs ist und sich einmal wieder ohne Navigationsgerät orientieren will, bzw. muss.

Ärgerlich fand ich aber, dass die Falz in der Mitte jeder Doppelseite einen kleinen Teil von der jeweiligen Karte wegnimmt, wenn die Karte über eine Doppelseite geht – und die meisten Karten gehen über eine Doppelseite. Das heißt, wenn man sich für eine Gegend interessiert, die zufällig genau auf der Mitte der Karte liegt, ist die Karte nicht so nützlich. Das ist aber leider bei fast jedem ausdruckten Atlas der Fall. Durch die Größe des Atlanten und infolgedessen durch die Größe der Seiten ist der Falzteil jeder Seite bei diesem Werk glücklicherweise prozentual ziemlich niedrig gehalten.

Etwas unangenehm aufgestoßen ist mir auch, dass der Atlas einige Areale stark bevorzugt behandelt. So sind gerade Süd- und Südostasien sowie Australien und Ozeanien, ferner auch Afrika und Amerika auf ziemlich vielen, vergleichsweise großformatigen Karten dargestellt. Nur – mich als Europäerin interessieren natürlich zunächst die räumlich vergleichsweise nahe gelegenen Gebiete. Wenn dann Europa nur auf ein paar Übersichtskarten kleinformatig zu sehen ist, finde ich das einfach unpraktisch. Da hätte ich mir noch ein paar mehr Detailkarten gewünscht.

Noch schlimmer sieht es mit Russland und generell Nordasien aus. Da gibt es für ein riesiges Stück Land nur eine einzige Karte. Mag sein, dass das Land nur dünn besiedelt ist, das ist aber meiner Meinung nach kein Grund, es im Atlas so stiefmütterlich zu behandeln. Und warum hat dann Island – ebenfalls nur sehr dünn besiedelt – eine eigene Karte? Ebenso sieht es mit einigen zentralasiatischen Ländern aus. Kasachstan etwa, ein Land, das definitiv nicht mehr zu Europa gehört, ist nur am Rand der Übersichtskarte von Europa zu sehen, sowie schräg am Rande der Russlandkarte. Das Land ist aber achtmal so groß wie Deutschland!

Dennoch: Insgesamt erfüllt der Atlas meiner Meinung nach seinen Anspruch als Universalatlas vollkommen.

Fazit

Ein sehr großer, schöner, hochwertiger und informativer Atlas – ein Grundlagenwerk, das sich gut für die gesamte Familie eignet.