Rezension von Annemarie

Inhalt

Frauen haben es schwer in der heutigen Welt – Männer aber auch! Es gibt so viele Anforderungen, die an sie gestellt werden und die sie erfüllen müssen. Von ihrer Kindheit auf werden sie in Rollenschemata gepackt und dazu gebracht, diese erfüllen zu wollen. Nur – die wenigsten Männer schaffen es, diese Anforderungen allesamt perfekt zu erfüllen. Was also tun? Darüber informiert dieser Band umfassend.

Verfasst ist er von Lewis Howes, einem US-amerikanischen Unternehmer, Autor und einem ehemaligen professionellen Footballspieler.

Der Band setzt sich aus neun Kapiteln zusammen. In diesen werden die jeweils unterschiedlichen Masken – im Einzelnen die Maske des Stoikers, des Athleten, des Materialisten, des Sexprotzes, des Gewalttätigen, des Spaßvogels, des Unbesiegbaren, des Besserwissers und des Alpha-Mannes – erläutert. Zu beginn des Bandes findet man Vorwort und Einleitung. Schlussbemerkung, Anmerkungsverzeichnis und Register bilden den Abschluss des Bandes.

Rezension

Ich hatte mich wirklich auf diesen Band gefreut. Leider muss ich sagen, dass ich nach der Lektüre des Buches doch etwas enttäuscht war.

Mein Hauptkritikpunkt an dem Band ist folgender: Im Allgemeinen finde ich es gut, wenn Fallbeispiele das Gesagte untermalen und den Inhalt praxisnäher machen. Nur wenn man bei einem Buch über die Rollenklischees von Männern lauter Einzelfälle anführt, wirkt das auf mich doch eher so, als würden eben nur Einzelfälle behandelt werden. Daher fände ich des gerade bei einem Buch wie diesem sinnvoller, weniger Einzelfallbeispiele zu nennen. Dummerweise besteht fast der gesamte Band aus Beschreibungen von Einzelfällen. Wenn diese Einzelfälle dann wenigstens repräsentativ für alle Männer wären! Aber es werden teilweise wirklich spezielle Männertypen herausgesucht, etwa den Mixed-Martial-Arts-Kämpfer, der – surprise, surprise! – die Maske des Gewalttätigen aufhat. Ein paar „normalere“ Männer hätten den Band für mich interessanter gemacht. Der Transfer hin dazu, wie Männer im Allgemeinen sind, ist aus meiner Sicht leider nicht gut geglückt.

Auch sollte man wissen, dass der Band von einem US-Amerikaner verfasst wurde. Demzufolge sind auch die Masken der Männer Masken US-amerikanischer Männer. Sicher kann man das Ganze ansatzweise auf deutsche Männer übertragen, aber längst nicht in allen Fällen. So denke ich, dass durchaus Unterschiede zwischen den Herausforderungen und Rollenklischees von Männern in den USA und Männern, die in Deutschland leben und aufgewachsen sind, bestehen.

Zudem fand ich es ziemlich nervig, dass mitten im Text teilweise ganze Sätze oder sogar Absätze fett hervorgehoben sind. Andere Sätze oder Satzteile sind hingegen kursiv geschrieben. Auf mehreren Seiten findet man dann sowohl mitten im Text fett hervorgehobene Sätze als auch große Überschriften in fetter Schrift und zudem noch kursive Schrift und teilweise ergänzend auch noch ein paar Stichpunkte – auf einer einzigen Seite! Das wirkte auf mich teilweise doch ziemlich unübersichtlich und unseriös.

Generell finde ich den Band aufgrund seines Schreibstils und seines Layouts für Männer besser geeignet als für Frauen. Allerdings eignet sich der Band nicht unbedingt nur für Männer. So ist am Ende jedes Kapitels, in dem eine Maske erläutert wird, ein kurzes, etwa einen Absatz langes Unterkapitel zu finden, wie Frau dem Mann helfen kann, seine Maske abzulegen. So lernen diese in dem Buch etwas darüber, warum Männer so sind, wie sie sind, was sie beschäftigt, belastet und umtreibt. Und Verständnis für die Eigenschaften der Männer sowie Einsicht in die wesentlichen Probleme von ihnen ist gerade in einer bisexuellen Paarbeziehung deutlich besser für eine harmonische Beziehung, als wenn man krampfhaft und zumeist doch vergebens versucht, den eigenen Partner zu ändern.

Fazit

Ein Band, in dem die Probleme und Rollenanforderungen US-amerikanischer Männer anhand von Fallbeispielen beleuchtet werden. Jedem Interessierten empfehle ich aufgrund des doch recht eigenen Textlayouts und des Schreibstils vor der Lektüre einmal gründlich in den Band reinzuschauen.