Rezension von Julia

Der Autor schreibt beispielsweise über seine gescheiterten Dates, seine Meinung über Dating-Portale sowie über die Art und Weise, wie Frauen sich bei Ihren Ex-Partnern rächen. Außerdem liest man viel über seine männlichen Freunde und deren eher weniger erfolgreichen Taktiken, eine Frau zu finden. Weitere Auszüge an interessanten Themen sind beispielsweise die Funktionsweise von Vorurteilen in Gesellschaften, die Auswirkung von Facebook auf die Kennenlernphase zwischen Mann und Frau und der Effekt von Vornamen wie „Mandy“ auf Dates. Der Schauplatz dieser Erzählungen sind immer Berliner Locations.

Gesamteindruck

Wunderbare Anekdoten über das Single-Sein in Berlin, die aus der Ich-Perspektive des Autors erzählt sind. Man liest das Buch wie ein beteiligter Zuhörer oder Zuschauer, der Nast und seine Freunde in Ihrem Alltag begleitet.

Schreibstil

Der Schreibstil ist grundsätzlich sehr einfach gehalten, die Texte sind sehr flüssig zu lesen. Ich würde das ganze als Plauderstil bezeichnen. Was ich sehr amüsant fand waren vor allem bestimmte Ausdrücke, die Nast sehr oft verwendet, dazu gehörten das ihm etwas „nicht unangenehm“ ist, das er vieles „beunruhigend“ findet oder absurde Gesprächsverläufe mit einem „Oh“ kommentiert.

Identifikationsmöglichkeit

Eine Identifikation mit dem Schriftsteller ist sehr oft möglich, wenn er beispielsweise bei Gesprächen, bei denen er sich nicht wohlfühlt „angestrengt lächelt“ oder seine „nicht durchgezogenen Silvestervorsätze“ kann jeder Leser mit Sicherheit nachvollziehen. Allerdings versetzt man sich nicht direkt in den Autor hinein, wie bereits beschrieben fühlt man sich eher wie ein Beobachter.

Kritik

Nicht so gut gefällt mir, das Nast sehr oft Szenen aus seinem Leben mit einem bestimmten Film vergleicht. Dies wird sehr oft praktiziert, mit vielen verschiedenen Filmen, die ich leider alle nicht kenne.

Vergleich zu weiteren Texten vom Autor

Meiner Einschätzung nach ist dieses Buch weniger bekannt als „Generation Beziehungsunfähig“, (aktuelles Buch von Nast), welches gleich in der Spiegelbestsellerliste gelandet ist. „Freundin-Leserinnen“ kennen Michael Nast aus seiner Kolumne. Wer allerdings erwartet, neue Erkenntnisse zu bekommen (im Vergleich zu den anderen Texten), wird eher enttäuscht.

Zielgruppe

Für Nast-Fans wie mich ist das Buch ein absolutes Muss. Vor kurzem war ich auf einer Lesung von Nast und sehr überrascht, dass dieser mit seinen Büchern auch sehr junge Frauen anspricht (überwiegend zwischen 18 und 30 Jahren). Ich hätte eher gedacht, dass die meisten seiner Leserinnen zwischen 30 und 40 Jahren sind.

Meine Bewertung

Schulnote 2