Rezension von Annemarie

Inhalt

Unsere Welt ist verrückt. Wer einmal von außen auf die Gegenwart schaut, stellt schnell fest, wie irre unsere Lebensumstände eigentlich sind. Offensichtlich grassiert neben Corona noch eine andere Seuche – schon viel länger als diese und beinahe komplett unbemerkt: Die kollektive Blödheit. Was der Mensch zum Teil allein und in der Gruppe für ein Verhalten zeigt, wie er sich in einzelnen Situationen, aber auch dauerhaft benimmt, ist teilweise dermaßen skurril und erschreckend, dass einem die Worte fehlen. Darüber verzweifeln? Eher nicht, lieber sollte man sie aufdecken und humorvoll betrachten. Und genau das machen Monika Gruber und Andreas Hock in ihrem Werk.

Dieses besteht aus 16 Kapiteln, welche jeweils eine bestimmte Skurrilität zum Thema haben. Dabei wechseln sich Gruber und Hock mit den unterschiedlichen Kapiteln ab. Schwerpunktmäßig erzählen sie hierbei aus ihrem Alltag mit diversen merkwürdigen Personen, die so aber leider alltäglich sind – nur hinterfragt sie keiner.

Der Band enthält vor allem Fließtext, Abbildungen und anderen Visualisierungen fehlen.

Rezension

Monika Gruber dürfte jedem bekannt sein, der lockeren Humor liebt, schon einmal „Hubert & Staller“ bzw. „Heiter bis tödlich“ geschaut hat und gerne Komikerinnen mag. So war ich sehr gespannt auf ihren Band, erhoffte ich doch, eine amüsante, fröhliche und unterhaltsame Lektüre zu erhalten. Nun – unterhaltsam ist der Band durchaus. Launig und locker erzählen Gruber und Hock aus ihrem Leben, geben quasi nebenbei viele Einblicke in ihren Alltag und zeigen uns, wie skurril und oft auch doof sich die Menschen verhalten.

Ich muss aber sagen: So richtig lustig fand ich den Band oft nicht. An vielen Stellen klang eher Bitterkeit durch, etwa, wenn von „Fräulein Große Macke“ gesprochen wurde. Und das fand ich sehr schade. Ich hatte gehofft, dass man durch den Band aufgemuntert wird, dazu angeregt wird, die Zeit in der Corona-Pandemie endlich auch einmal mit einem schmunzelnden Auge zu sehen – und, dass dazu vielleicht auch beigetragen wird, die psychische Gesundheit der Bevölkerung generell zu fördern. Nun ja. Während des Durchlesens musste ich die Lektüre immer wieder weglegen – nicht, weil ich nicht weiterlesen wollte, sondern weil ich merkte, dass ich einfach wütend wurde ob der Umstände, die Gruber und Hock aufdecken. Und damit hat er eher nicht das erfüllt, was ich mir erhofft hatte.

Irgendwie hat mich auch gestört, dass Gruber die Menschen be- und verurteilt. Zweifellos gibt es wirklich dusselige Menschen. Aber diese Menschen haben doch auch ihre Gründe, weswegen sie sich so verhalten. Einfach zu urteilen, dass das Verhalten total dumm ist, ohne zu hinterfragen, warum die Personen sich so verhalten, finde ich ziemlich kurzsichtig und offen gesagt auch etwas arrogant. Denn auf diese Weise stellt man sich selber über die andere Person. Und das gefiel mir ebenfalls weniger. Man hätte das Verhalten nennen können, sich vielleicht auch darüber mokieren können – im Anschluss daran aber Vorschläge geben können, was sich ändern muss und könnte, damit eben nicht mehr so viel Unwissenheit grassiert. Und genau dieser Aspekt hat mir schon gefehlt.

Dafür lässt sich der Band durch seine unterhaltsame Schreibweise und die relativ kurzen Kapitel gut und angenehm lesen und kann durch seine Handlichkeit ganz gut im Sessel oder Bett durchgelesen werden.

Fazit

Ein ganz unterhaltsames Buch über den Irrsinn in der heutigen Zeit. Allen, die Grubers eher schwarzen Humor mögen, der im Gegensatz zu Hocks eher sachlicher Schreibweise steht, zu empfehlen.