Rezension von Julia

Erster Eindruck

Schon das Cover und Inhaltsverzeichnis sind wundervoll humoristisch gestaltet. Bereits als ich das Buch in der Hand hielt, konnte ich mich direkt damit identifizieren. Durch die pink-rosa Gestaltung und das Krönchen denkt man an die kleine Diva, die zugegebenermaßen auch in mir steckt und immer dann besonders zum Vorschein kommt, wenn die Waage einiges mehr anzeigt. Ganz gespannt bin ich in die Lektüre eingestiegen.

Auszüge aus dem Inhalt

Gleich im Eingangstext merkt die Autorin an, dass man nach dem lesen des Buches eventuell gar nicht mehr abnehmen will. Sie berichtet, dass Sie ein „Kind der 90er“ ist. Früher hätte Sie über ihre Figur gar nicht nachgedacht, erst durch das schmökern in der Bravo kam das Gefühl auf, dass sie dick sei. Dies wird verglichen mit Adam und Eva im Paradies, welche durch die Schlange erfuhren, dass sie nackt sind. Der Kleiderschrank ist prall gefüllt mit Kleidungsstücken von Größe 38 – 48. Jedoch passen der Autorin die meisten vorhandenen Kleider nicht. Sie prangt an, dass in den Modenschauen immer nur die super dünnen Models gezeigt werden. Zu Mode an sich hat Frau Staudinger eher ein schlechtes Verhältnis. In Zeiten mit Höchstgewicht (Konfektionsgröße 48) fand sie kaum moderne und bezahlbare Kleidung. Es wird überall suggeriert, dass man schon mit 40/42 Übergröße hat. Die Vermutung ist, dass dadurch den Frauen immer noch die Gleichberechtigung verweigert wird. Die Autorin erzählt von ihren Ausreden, mit denen sie sich zu hohes Gewicht schön redete wie beispielsweise, dass dies durch Wassereinlagerungen zustande gekommen sei. Die reine Zahl auf der Waage fand sie nie so erschreckend, aber auf den Foto´s oder am Jeansbund wurde dann doch erkannt, dass tatsächlich eine Zunahme erfolgt ist. Im Endeffekt hat Frau Staudinger festgestellt, dass eine „negative Energiebilanz“ der einzige Weg ist, um dauerhaft abzunehmen. Die eigentliche Schwierigkeit liegt auch nicht darin, Gewicht zu verlieren, sondern das Gewicht zu halten.

Identifikation

Vermutlich können die meisten Leserinnen mit Frau Staudinger ihre Meinungen und Erfahrungen teilen. Beispielsweise, dass viele dazu neigen, von Modeerscheinungen wie Attila Hildemann (vegane Ernährung) erstmal total begeistert zu sein. Nach einigem austesten der veganen Rezepte wünschen sich zahlreiche Abnehmwillige dann doch ein ordentliches Stück Fleisch oder merken, dass das Konzept nicht so mit ihrem Lifestyle zu verbinden ist. Einige Leserinnen werden auch die Erfahrung gemacht haben, dass man bei Krankheit automatisch abnimmt.  

Schreibstil

Die Texte sind auf den Punkt formuliert. Die Kapitel sind eher kurz, nicht mit übermäßig viel Inhalt gefüllt. Präzise bringt die Autorin je Kapitel 2-3 Erkenntnisse vor.

Zur Autorin

Die reflektierte, selbstkritische und erfrischende Art der Autorin gefällt mir außergewöhnlich gut. Frau Staudinger ist in höchstem Maße sympathisch. Eine tolle Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Autorin hat eine relativ konkrete Meinung zu bestimmten Themen, betont aber immer wieder, dass dies ihre subjektiven Ansichten sind. Die Texte lesen sich, wie wenn man einer sehr guten Freundin zuhört.

Meine Bewertung

Schulnote 2