Rezension von Annemarie
Inhalt
Bäume kennt jeder. Sie sind schön, majestätisch und so wichtig für die Umwelt. Doch wusstet ihr, dass man sich auch wunderbar und sehr schmackhaft von ihnen ernähren kann? Wen interessiert, was man von welchen Bäumen und Sträuchern wann ernten kann, für den eignet sich vielleicht dieses Buch.
Der Band ist in vier Hauptteile untergliedert. Am Anfang des Buches steht eine Einleitung mit den ersten grundlegenden Informationen, die man beim Bestimmen der Bäume und Sträucher sowie beim Sammeln beachten sollte. Im zweiten Kapitel erfährt man, was man beim Suchen der Sammelreviere beachten und berücksichtigen sollte. Es folgt der erste richtige Teil. Dieser enthält die Grundrezepte, auf Grundlage derer man die gesammelten Pflanzenteile verarbeiten kann, sodass sie möglichst köstlich schmecken. So wird hier über nützliche Geräte zur Verarbeitung informiert und es werden kurz und knapp die verschiedenen Möglichkeiten der Verarbeitung erklärt. Es folgt der mit Abstand umfangreichste Teil „Wilde Bäume und Sträucher“. In diesem werde die Pflanzen nach ihrem deutschen Namen alphabetisch geordnet auf je einer Doppelseite vorgestellt.
Achtung – nicht verwirren lassen: Die Rot-Buche ist unter dem Buchstaben „B“ zu finden, Kirschpflaume und Vogel-Kirsche hingegen unter „K“. All die Arten werden auf der linken Seite der Doppelseite mit ihren charakteristischen Merkmalen, ihrem Vorkommen, Arten, mit denen man sie verwechseln kann, vorgestellt. Auf der rechten Seite stehen nützliche und interessante Informationen zu den Pflanzen sowie dazu, welche Pflanzenteile man nutzen kann und wie diese verwendet und verwertet werden können. Es schließt sich der etwas kürzere Teil „Kultivierte Bäume und Sträucher“ an. Dieser ist genauso aufgebaut wie der vorige. Im folgenden Teil stehen die giftigen Bäume und Sträucher, die man ebenfalls kennen sollte – um einen großen Bogen um diese zu machen. Auch dieser Teil ist wie die beiden vorigen Teile aufgebaut. Im Anschluss daran ist ein Sammelkalender vorhanden, auf dem man anhand eines tabellenartigen Jahresverlaufs sieht, wann man Blätter und Triebe, Blüten und Knospen sowie Früchte und Samen der im Buch genannten essbaren Baum- und Straucharten sammeln kann. Im Anhang sind Buchtipps und Internetlinks, mit denen man sich weiter informieren kann, die Giftnotruf-Zentralen der unterschiedlichen deutschen Bundesländer sowie der Schweiz und Österreich mit Adresse und Telefonnummer (fand ich sehr nützlich, wenn auch etwas angsteinflößend), eine Information zum Autor, sowie ein Arten- und ein Rezeptregister.
In der vorderen Einbandklappe findet man auf insgesamt vier Seiten die Bestimmungsmerkmale der Bäume. Die hintere – ebenfalls vier Seiten umfassende – weist Fotos von Knospen ausgewählter essbarer Bäume sowie Fotos von Rinden essbarer Bäume einschließlich der Seitenzahl, auf der man diese Bäume findet, auf. Generell ist der Band – typisch für die Kosmos-Bücher – sehr reich bebildert. So ist auf jeder Seite mindestens ein Farbfoto. Wo nützlich, ist eine Farbzeichnung zur Veranschaulichung vorhanden.
Rezension
Von Bäumen und Sträuchern ernten. Da kommen einem sofort Hagebutten, Brombeeren und Äpfel in den Kopf. Klar, diese sind im Buch auch genannt. Doch es gibt deutlich mehr Arten, von denen man ernten kann. Und welche, das lernt man hier sehr gut. Ich war wirklich erstaunt, wie viele Baum- und Straucharten in Mitteleuropa eigentlich essbar sind.
Nicht bewusst war mir auch, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Bäume und Sträucher zu verarbeiten. Dass man etwa Essig, Lassi, Likör oder Kaffee aus bestimmten Pflanzenteilen herstellen kann, war mir vorher nicht so bekannt.
Insgesamt fand ich das Buch ausgesprochen informativ. Auch das farbenfrohe Layout hat mir sehr zugesagt. So kann ich jedem, der einmal selbst den Reichtum der Natur erfahren möchte und hinaus zum Sammeln gehen möchte – gerne auch mit seinen Kindern – diesen Band nur ans Herz legen.
Theoretisch kann man das Werk auch auf den Spaziergang mitnehmen, allerdings passt er durch seine Größe – er ist etwa so groß wie eine Männerhand – nicht in jede kleine Tasche. Und: Man sollte als in der Bestimmung von Pflanzen noch unerfahrene Person den Band vorher (!) gründlich durcharbeiten, um keine giftigen Pflanzen zu erwischen. Um auf Nummer sicher zu gehen, würde ich mir auch die für meinen Bezirk zuständige Giftnotrufzentrale rausschreiben, damit das Sammeln wirklich ein reines, harmloses Vergnügen wird.
Fazit
Ein sehr schönes, informatives Buch, in dem man erfährt, welche in Deutschland vorkommenden Baum- und Straucharten essbar sind, wann man was ernten kann, und von welchen Arten man nicht ernten sollte. Allen Interessierten zu empfehlen.