Rezension von Annemarie

Inhalt

Erste-Hilfe-Kenntnisse braucht jeder. Und so schwer ist es meist nicht, ein Person die paar Minuten, die es braucht, bis in Deutschland ein Rettungswagen kommt, halbwegs stabil zu erhalten. Doch was ist, wenn man in unwegsamem Gelände unterwegs ist, möglicherweise kein Netz vorhanden ist und die Rettungskräfte den Verunglückten, bzw. Verletzten nicht erreichen können? Dann sind weitere Kenntnisse vonnöten, wie die, die in diesem Band erläutert werden.

Das Besondere am Buch ist, dass es auf Grundlage von vier Grundschemata die Erste Hilfe erläutert: RUM, BAP, SAU und DIWAN. Wenn man weiß, was dahintersteckt und die Techniken verinnerlicht hat, soll man auf Grundlage dieser vier Worte schnell und gut handeln können.

Der Band ist in vier Kapitel untergliedert, die jeweils in Unterkapitel und Unter-Unter-Kapitel unterteilt sind. Im ersten Kapitel erfährt der Leser, welche Prioritäten er im Notfall setzen kann und muss und erhält grundlegende Informationen zu den Schritten RUM, BAP, SAU und DIWAN. Das zweite Kapitel befasst sich näher mir der RUM-Strategie – ausgeschrieben: Risiken, Umfeld, Management. Im dritten Fall wird anhand der BAP- und SAU-Technik das Verhalten im Fall von lebensgefährlichen Notfällen erläutert. Im vierten Kapitel schließlich wird schwerpunktmäßig die DIWAN-Technik behandelt.

Illustriert ist der Band mit diversen Farbfotos, meist von scheinbar verletzten Personen, die das Geschriebene veranschaulichen, sowie Farbzeichnungen. Wo notwendig und sinnvoll sind auch Farbabbildungen im Text verteilt. Für weitere Übersichtlichkeit sorgen die farbig und grau hervorgehobenen Kästchen, in denen besondere Informationen stehen.

Der Rand ist an den Seiten generell ungewöhnlich breit. Dort steht dann überblicksartig Nützliches, bzw. das Wesentliches zum jeweiligen Absatz, an dem sie stehen. Zudem werden auf der Randleiste auch die Farbbilder kurz erläutert.

Zusätzlich liegt dem Buch ein Notfallflyer bei. In diesem sind die wichtigsten Techniken aus dem Band kurz beschrieben.

Rezension

Das Erste, was mir an diesem Band aufgefallen ist, ist, dass er eher dünn ist. Dafür kann man den Band ganz gut unterwegs mitnehmen. Er ist aber dennoch umfassend und, soweit ich das beurteilen kann, auch vollständig.

Auch wissen sollte man, dass das Buch mehr einem Übungsbuch als einem Selbsthilfebuch ähnelt. So ist es einem Arbeitsheft, wie die jüngere Generation sie aus der Schule kennt, nicht ganz unähnlich. Wichtig ist, wie bei allen Erste-Hilfe-Büchern: Man sollte den Band schon vor, nicht erst bei seinem ersten Outdoorabenteuer gründlich durcharbeiten und, will man wirklich etwas lernen, die Übungen mit einem Bekannten/Freund machen, der sich freiwillig verbinden lässt und an dem man Erste-Hilfe-Maßnahmen ausprobieren kann. Um Unterhaltsamkeit geht es in diesem Band weniger, das Hauptziel des Autors ist es, möglichst gut über Erste Hilfe unterwegs zu informieren. Und das ist ihm meiner Meinung nach gelungen.

Den Flyer mit den wichtigsten Maßnahmen für den Notfall fand ich ganz gut, da man ihn jederzeit mitnehmen kann und so im Notfall die wichtigsten Maßnahmen nochmals parat hat. Das ist gerade dann, wenn man infolge des Notfalls in Panik gerät und sich nicht mehr an die wichtigsten Notfallmaßnahmen erinnert, eine wichtige Erinnerungsstütze. Nicht gut finde ich allerdings, dass selbst auf dem Flyer für Notfälle noch eine Seite Werbung steht. Im Fall der Fälle interessiert das wirklich keinen und die Seite hätte man deutlich besser mit weiteren nützlichen Informationen füllen können. Weniger gut gefallen hat mir auch das Inhaltsverzeichnis. Es gibt zwar zwei, ein sehr kurzes gleich im vorderen Einband und ein langes dahinter, nur das kurze ist mir einfach zu kurz und bietet nur eine ganz grobe Orientierung, das lange hingegen beinhaltet sowohl fetten, als auch kursiven, als auch normal dicken Text. Zudem ist ziemlich unübersichtlich.

Die kleinen Farbzeichnungen wirkten lustig und angenehm einfach auf mich. So habe ich mich immer gefreut, wenn ich eines der kleinen farbigen, ulkig aussehenden Männchen am Seitenrand sah. Und sie lockern die doch eher ernste Thematik deutlich auf. Daher könnte ich mir auch vorstellen, dass sich der Band für größere Jugendliche ab etwa 16 Jahren sowie für junge, abenteuerlustige Erwachsene eignet. Ebenso wie die Farbzeichnungen waren auch die Farbabbildungen hochqualitativ.

Fazit

Für alle Kletterer und andere abenteuerlustige Personen, die sich öfters in stark bergigem Gelände bewegen, ein hilfreiches Grundlagenlehrbuch, das einem die Grundlagen in Erster Hilfe praxisnah beibringt.