Rezension von Annemarie

Inhalt

In letzter Zeit häufen sich die Krisen weltweit. Nicht erst seit Corona – der weltweiten Pandemie, die in vielen Ländern der Wirtschaft einen erheblichen Schaden zugefügt hat – auch durch den Klimawandel, der über den Globus verteilt immer heftigere Auswirkungen zeigt, die mittlerweile fast alle Menschen auf der Welt betreffen sowie teilweise unhaltbare soziale Zustände zwingen uns dazu, umzudenken – umzudenken von einem starken Fokus, fast schon einer Versteifung auf finanziellen Gewinn, dem alles andere rigoros untergeordnet wird, hin zu einer ganzheitlicheren, nachhaltigeren Wirtschaftsweise. Und genau davon handelt dieser Band.

Im Grunde handelt es sich bei diesem um eine wissenschaftliche Arbeit, die durch Zusatz u.a. von Vorworten verschriftlicht und in Buchform gebracht wurde. Demzufolge folgt seine Kapitelunterteilung auch relativ streng der einer wissenschaftlichen Arbeit. Er ist kleinteilig in Teile, Kapitel, Unterkapitel und Unter-Unterkapitel untergliedert. Nach Abkürzungs-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnis, zwei Vorworten und einer Kurzzusammenfassung wird in der Einleitung ein kurzer Einblick in die Thematik und die Problemstellung gegeben. Im Anschluss daran werden die thematischen und theoretischen Grundlagen aufgezeichnet. So werden zunächst wichtige Begriffe wie Gemeinwohl und BCfS erklärt, bevor sich Fischer mit den Problemdimensionen und den Triebelementen der gegenwärtigen sowie den zukünftigen Wirtschaftsordnungen befasst; die Gemeinwohlökonomie sowie der Business Case for Sustainability (das ist übrigens die Langschreibweise von BCfS). Das Untersuchungsdesign bzw. die Methodik der Arbeit ist Inhalt des Folgeteils, bevor Fischer die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit beleuchtet und die Ergebnisse im Anschluss diskutiert werden. Zusammenfassung und Ausblick bilden den Abschluss der Arbeit. Am Ende des Bandes finden sich Literaturverzeichnis und Anhang.

Rezension

Bei diesem Buch handelt es sich um eine wissenschaftliche Arbeit, ein Fachbuch, in dem der klare Schwerpunkt auf der Informationsvermittlung liegt. Es ist mir sehr wichtig, dies zu betonen. So ist das Buch definitiv nicht unterhaltsam. Fischer schreibt stark aus der Sicht eines Ökonomen und mit dem dementsprechenden Fachvokabular. Deswegen, aber auch wegen seiner teilweise recht langen und komplexen Sätze, sind diese oft nicht gerade einfach zu lesen und zu verstehen. Man sollte zudem sehr an den Themen Wirtschaft und Ökonomie interessiert sein und eine umfassende Ausbildung – im Optimalfall im Rahmen eines Studiums auf dem Gebiet oder durch mehrjährige Berufserfahrung erworben – mitbringen.

Ich muss ehrlich sagen, ich hätte mir einen leserfreundlicheren Schreibstil sehr gewünscht. So musste ich mich wirklich durch den Band durcharbeiten. Bei Sätzen wie „Die Fundamente gesellschaftlicher Existenz und Entwicklung wurden zu Produktionsfaktoren degradiert, und somit einem strengen Rationalitätskalkül unterworfen.“ (S. 35) kommt einfach keine so richtige Leserfreude auf. Dabei ist es nicht so, dass die Thematik so komplex ist, dass eine einfachere Ausdrucksweise nicht möglich gewesen wäre – im Gegenteil, es wäre sehr gut möglich gewesen, sich weniger geschraubt auszudrücken. Damit würde man jedenfalls ein deutlich breiteres Publikum erreichen können. Ebenso hätte ich mir gewünscht, dass die „Gemeinwohl-Matrix“ im Anhang größer abgedruckt wäre. Die Schrift ist bei dieser sehr klein. Dann ist die Qualität der Abbildung auch noch weniger gut. Dadurch musste ich mich, obwohl meine Augen eigentlich gut sind, wirklich mühen, den Inhalt der Abbildung zu entziffern. Der Inhalt hingegen war fachlich durchaus interessant. Man bekommt etwas wirkliche Neues, Anderes, fast schon Revolutionäres wissenschaftlich korrekt vermittelt und lernt gerade als vorausschauender Ökonom, der mittel- bis langfristig in die Zukunft denkt, einiges dazu.

Zudem ist der Band sehr gut transportabel. So ist trotz seines Umfangs von 127 Textseiten sehr leicht, der Einband flexibel und das Buch nur knapp größer als eine Männerhand. So kann er sehr gut auf dem Weg zur Arbeit oder im Rahmen einer Geschäftsreise mitgenommen und in öffentlichen Verkehrsmitteln gelesen werden.

Fazit

Eine wissenschaftliche Arbeit, in der erläutert wird, warum das gegenwärtige neoliberal geprägte Wirtschaftssystem keine Zukunft mehr hat und in der Lösungswege aufgezeigt werden, wie man zu einer gemeinwohlorientierten Wirtschaftsordnung übergehen kann. Allen Fachpersonen, die sich dafür interessieren und ein umfangreiches ökono0misches Grundwissen mitbringen, zu empfehlen.