Rezension von Annemarie

Inhalt

Die Krönung, das große Finale eines jeden Menüs ist: das Dessert. Gerade bei diesem kann der ambitionierte Hobby- oder sogar Profikoch ein letztes Mal so richtig zeigen, was er oder sie kann. Umso enttäuschender ist es, wenn das Ergebnis, das fertige Dessert, dann misslungen ist oder es sich dabei um ein ganz gewöhnliches Dessert ohne jeden Kniff handelt. Damit das nicht passiert und für alle, die wirklich einen groß- und einzigartigen Abschluss ihres Menüs erreichen wollen, wurde dieser Band geschaffen.

Autorin ist Susann Kreihe, eine ausgebildete Köchin, die u.a. die Assistentin von Johann Lafer tätig war, in diversen Kochshows im Fernsehen mitgekocht hat und mittlerweile freie Rezeptautorin und Foodstylistin.

Untergliedert sind die Rezepte in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer Herbst und Winter und innerhalb dieser Hauptkapitel nochmals in die Sparten Cremes & Mousses, Schichtdesserts, Gebackenes, Gefrorenes, Früchte und Obst sowie Pâtiserrie. Im Anschluss werden die Grundrezepte u.a. für Mousse au Chocolat, Soufflée, Creme caramel, Parfait, Pannacotta und Englische Creme erläutert.

Das Layout des Werkes ist klassisch-modern. Bei den Rezepten, die auf einer Doppelseite vorgestellt sind, findet man auf der rechten Seite eine ganzseitige Farbfotografie des jeweiligen fertigen Gerichts, auf der linken Seite steht gewöhnlich das Rezept. Rezepte, die auf nur einer Seite stehen (das sind zum Glück ziemlich wenige), haben den gleichen Aufbau, enthalten aber kein Bild. Ganz links auf der Seite wird stichpunktartig darüber informiert, für wie viele Personen das Gericht gedacht ist und wie lang Zubereitungszeit und ggf. Gar- und Kochzeit sowie die Kühlzeit dauern. Im Anschluss daran steht die Zutatenliste.

Den Rahmen bilden des Bandes bilden Vorwort und Einleitung zu Beginn des Buches sowie Rezeptregister und Impressum am Ende des Buches.

Rezension

Das Erste, was bei dem Werk auffällt, sind seine Größe und sein Gewicht. So hat er sehr viel Inhalt und ist definitiv nicht leicht. Folglich eignet er sich weniger zum Transport – was bei einem Kochbuch, solange es sich um kein Outdoor-Kochbuch handelt, auch ganz gut zu verschmerzen ist. Die klassisch-moderne Gestaltung des Bandes gefiel mir gut, wirkt sie doch frisch und zugleich ziemlich zeitlos. So kann ich mir gut vorstellen, dass man den Band auch in 10 bis 20 Jahren noch gut verwenden kann und er wenig an Praktikabilität eingebüßt haben wird. Und: Er hat ein rotes Lesezeichen!

Da das Werk ausgesprochen hochwertig und stabil ist – u.a. sind die Seiten ziemlich dick und nehmen einem eine gröbere Behandlung, etwa wenn man hektisch ein Rezept sucht, nicht übel – eignet es sich prima für die heimische Küche.

Generell sollte man aber wissen, dass dieses Backbuch definitiv nicht für Singlehaushalte oder einzelgängerisch veranlagte Personen geeignet ist – schließlich sind sämtliche Rezepte auf vier bis acht Personen zugschnitten. Ein Runterrechnen der Mengenangaben auf ein bis zwei Personen ist infolge der Komplexität der Rezepte sehr mühsam und zeitaufwendig und daher aus meiner Sicht weniger empfehlenswert.

Gut fand ich die Vielfalt der Rezepte. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich des Ergebnisses – so kann man mithilfe des Bandes komplett unterschiedliche Desserts kreieren – sondern auch hinsichtlich ihres Zeitaufwandes und ihres Schwierigkeitsgrades. Und sie sind sehr kreativ und interessant. So hat mir das Nachbacken der Rezepte wirklich Freude bereitet.

Aus all diesen Gründen finde ich den Band, vor allem auch wegen seiner Frische, sehr geeignet für backbegeisterte Personen, die vielleicht nur ein einziges Dessertbuch suchen.

Ich hätte mir allerdings bei einigen Rezepten etwas mehr Übersichtlichkeit gewünscht. So wirkten einige Rezepte – gerade die mit mehreren Zubereitungsschritten – etwas unübersichtlich und ich musste beim Backen, wenn ich schnell einen Arbeitsschritt nochmals nachlesen wollte, teilweise doch etwas länger suchen. Das fand ich manchmal schon etwas ärgerlich. Viel gravierender fand ich aber, dass die Rezepte oft auf vier, teilweise auch auf sechs oder acht Personen zugeschnitten sind. Wenn man die Rezepte nur auf vier und acht Personen zugeschnitten hätte, hätte man bei Bedarf die Zahl einfach halbieren oder verdoppeln können. Nur bei sechs Personen… Da müsste man, wenn man nur vier Personen hat, jede Zahl mit 2/3 multiplizieren und wenn man acht Personen hat, mit 1,333. Wie unpraktisch ist das denn?

Zudem sollte man wissen, dass der Band zwar sehr dick ist, infolge der relativ dicken Seiten enthielt er aber doch weniger Rezepte als erwartet. Das heißt, man erhält einige Rezepte; wer aber eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Rezepten erwartet, ist mit diesem Band definitiv falsch bedient.

Fazit

Ein dickes, hochwertiges Buch mit unterschiedlichen Desserts, die nach Jahreszeit unterteilt sind. Allen Backbegeisterten zu empfehlen, die normalerweise für mindestens vier Personen kochen bzw. backen und einige ausgewählte, besonders gute Rezepte suchen, die sie leicht nachkochen können.