Rezension von Annemarie

Inhalt

Die Renaissance, die Zeit des Umbruchs zwischen Mittelalter und Neuzeit – eine aufregende Zeit. Und genau mit dieser – im Speziellen der italienischen Renaissance – befasst sich Tobias Roth in diesem Werk.

Eine neunseitige Einleitung bietet den Einstieg in seinen Band. Unterteilt nach Autor folgen nun diverse unterschiedliche Schriften aus der Renaissance. So sind im ersten Kapitel einige Gedichte und andere Texte von Francesco Petrarca abgedruckt. Es schließen sich Schriften von Giovanni Boccaccio, Coluccio Salutati, Baldassare Bonaiuti – von diesen beiden sind nur eine bzw. zwei Schriften abgedruckt – Leonardo Bruni, Poggio Bracciolini, Antonio Beccadelli und vielem mehr an. Zu jedem diese Autoren steht zu Beginn eine eher kurze Erläuterung zu ihrem Leben, Wirken und künstlerischen Schaffen, bevor dann die Schriften selber abgedruckt sind.

Der Anhang enthält ein Verzeichnis zu den Quellen der Übersetzungen, eines zu den Quellen der Medaillen, die als Abbildungen im Buch vorhanden sind, ein sehr umfangreiches Register der im Buch vorkommenden Personen sowie ein Sachregister. Dieses ist nochmals untergliedert in die Unterpunkte „Figuren und Gestalten“, Tätigkeiten und Dinge der Kultur“ sowie „Orte und Städte, Plätze und Bauten, Gewässer und Gebirge“.

Das Werk ist mit diversen alten Schwarzweiß-Abbildungen – meist Zeichnungen – aus der Zeit der Renaissance bebildert. All diese Abbildungen sind mit einer zum Teil ziemlich umfassenden Erläuterung versehen.

Rezension

Was für ein Werk! Das war mein erster Gedanke. Kein Wunder – mit gut 600 (!) Seiten, die auch noch in relativ kleiner Schrift beschriftet sind, hat man ein wahres Kompendium vorliegen.

Dementsprechend eignet sich das Werk vor allem für Personen, die ein wirklich tiefgehendes Interesse an der Literatur der Renaissance besitzen. Wer kein wirkliches Interesse an der Renaissance, ihren oft sehr romantischen Gedichten und Geschichten – darunter auch, ähm, Rezepten – hat, wird sich mit diesem Band wohl sehr schwertun. Folglich empfehle ich ihn nur Personen, die sich für die Renaissance und generell für Kunst und Kultur interessieren.

Dabei ist das Werk keine reine Sammlung von Schriftstücken – vor allem anhand der Einleitung zu jedem der Künstler bekommt man die grundlegenden Hintergrundinformationen geliefert. Dabei schreibt Roth informativ mit auffallend gewählten Worten.

So gar nicht erwartet habe ich, dass das Buch Abbildungen enthält. Das hat mich wirklich verwundert. Diese wirken allesamt sehr detailliert-fein und sind einfach hübsch. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie so etwas über Jahrhunderte hinweg erhalten bleiben konnte. Sehr schön fand ich daher die hübsche Gestaltung des Bandes. Er ist in der Farbe Rot layoutet. Anders als man jetzt vielleicht denken könnte ist dieses Rot aber nicht sehr auffällig und stört den Lesefluss, vielmehr sind die Zeichnungen und Rahmen fein ziseliert, elegant – eben wie die Renaissance selbst. Somit bewirkt dies, dass der Band ausgesprochen hochwertig, elegant und hübsch wirkt – das Layout unterstützt den Text somit quasi optimal.

Bemerkenswert sind auch die umfangreichen Stichwortverzeichnisse. Dadurch findet man erstaunlich schnell, was man sucht. Was ich aber fast noch besser fand: Sie laden einen zum Stöbern ein. So habe ich ziemlich viel Zeit damit zugebracht, zu den einzelnen Begriffen vor mich hin nachzuschlagen – und immer wieder neues zu erfahren.

Über das Gewicht und die Haptik des Bandes kann ich leider nichts sagen, da ich nur die pdf-Datei erhalten habe.

Fazit

Ein ausgesprochen hübsches und hochwertiges, fein bebildertes – und sehr umfangreiches – Werk mit einem außergewöhnlich schönen renaissancetypischen Layout, in dem diverse Schriftstücke aus der italienischen Renaissance abgedruckt sind. Vor allem literaturinteressierten Personen zu empfehlen, die sich einmal in die Literatur der Renaissance einlesen wollen und vielleicht (erstmal) nur ein einziges Universalwerk suchen.