Rezension von Annemarie

Die rationale Wissenschaft beherrscht die Welt. Doch Glaube ist etwas nicht Verständliches, zumal man Gott bisher nicht nachgewiesen hat. So findet Willibert Pauels, Autor dieses Bandes, langjähriger Diakon und Büttenredner und Autor von „Wenn dir das Lachen vergeht“: An Gott glauben ist schon ziemlich irre. Doch warum glaube ich trotzdem? Mit dieser Frage setzt er sich in diesem Buch auseinander.

Der Band ist in fünf Teile gegliedert. Teil eins „Vom Durst und von der Quelle“ handelt von der Beziehung, die man zu Gott aufbaut. Im zweiten Teil „Vom Leiden und Glauben“ geht es im Wesentlichen um die Frage, wie Gott das Leid in der Welt zulassen kann. Teil drei „Vom Lachen und Witze-machen“ behandelt den Humor im Glauben, der gerade für Pauels so charakteristisch ist. Teil vier „Von Geschichten und Wahrheiten“ behandelt Geschichten innerhalb und außerhalb der Bibel und wie man diese für sich nutzen kann und der fünfte Teil „Vom Leben und Sterben“ hat ebendieses zum Thema. Die Teile sind nochmals in jeweils fünf bis sechs Kapitel untergliedert, sodass jedes Kapitel zwischen vier und elf Seiten lang ist.

Im Fließtext schreibt der Autor über seine Erfahrungen und schildert dabei eigene Erlebnisse, aber auch historische Geschehnisse. Von Novalis bis hin zu Trinkliedern schiebt er dabei munter auch diverse Zitate ein.

Rezension

Ich hatte mich für dieses Buch vor allem aufgrund des lustigen Covers und der interessant klingenden Überschrift entschieden. Und tatsächlich schreibt Pauels fröhlich. Man merkt deutlich, dass er aus dem Ruhrpott kommt und so ist auch sein Humor ruhrpott- oder karnevalstypisch, das heißt offen und leicht derbe bis flapsig. Wer nicht aus dem Ruhrpott kommt und sich nicht sicher ist, ob einem ein solcher Humor zusagt, sollte man vorher auf jeden Fall reinlesen. Ich fand den Band jedenfalls nett und unterhaltsam zu lesen. Auch wenn das Buch kein reines Spaßbuch ist und Pauels einige Passagen lang immer wieder ernst bleibt, sein Humor schimmert immer irgendwo durch.

Pauels Schreibstil ist eher einfach, sodass auch bildungsfernere Personen diesen Band ganz gut lesen können.
Doch er ist nicht nur nett, der Band lehrt einen auch, dass Religion etwas unheimlich Wertvolles sein kann, da sie den Menschen innerlich befreit und ihm zu einem glücklicheren Leben verhelfen kann. So wirkt dieses Buch, zum einen durch seinen klar und stringent geschriebenen Text, als auch durch den Humor, aufgrund dessen man einfach mal zwischendurch befreit loslachen kann, befreiend. Und dieses Wissen ist aus meiner Sicht wertvoll.

Man sollte aber schon wissen, dass Pauels Katholik ist. So schreibt er auch darüber, wie er als Katholik glaubt. Wer mit dem Katholizismus und generell dem Christentum so gar nichts anfangen kann, sollte sich vielleicht nochmal überlegen, ob er dieses Buch wirklich lesen möchte.

Fazit

Ein fröhlich und wenig kompliziert geschriebenes, aber auch lehrreiches Werk über die Kraft der Religion. Ein Buch fürs Volk – insbesondere für Ruhrpottler und Freunde von Büttenreden.