Rezension von Annemarie

Inhalt

Genau wissen, was in der eigenen Nahrung drinsteckt. Sein eigenes Essen selber produzieren. Unabhängiger von Discountern etc. werden. Sich selbst versorgen. Davon träumen einige. Doch es muss nicht beim Traum bleiben. Ein Stück Selbstversorgung ist für die meisten Menschen möglich. Und wie das geht, erfährt man in diesem Buch.

Verfasst ist es von Miriam Wohlleben sowie dem sehr bekannten und beliebten Bestsellerautor Peter Wohlleben (Das geheime Leben der Pflanzen u.v.m.).

Das Buch setzt sich aus fünf Teilen plus Anhang, „Service“ genannt, zusammen. Im ersten Teil „Wie viel darf´s denn sein?“ befassen sich die Autoren mit der Frage, wie viel Land man für die eigene Selbstversorgung benötigt. Dabei geht es auch um planerische Aspekte, sowie um die Pflege des Boden. Der zweite Teil „Grünzeug – so viel wie möglich“ befasst sich mit dem Anbau von Obst und Gemüse. Im dritten Teil „Tierisch ernst“ befassen sich die Autoren mit der Tierhaltung. Im Einzelnen wird hierbei die Haltung von Hühnern, Ziegen, Schafen, Kaninchen und Bienen, sowie sehr kurz von Puten erläutert. Ferner wird zur Ernährung der Tiere informiert und, weshalb die Autoren sich gegen die Haltung von Rindern und Schweinen entschieden haben. Der vierte Teil befasst sich mit der korrekten Vorratshaltung und den Möglichkeiten, wie Vorräte haltbar gemacht werden können. Im fünften Teil „Dies und das“ werden die Themen behandelt, die bislang in den vorigen Kapiteln nur ungenügend behandelt wurden. Beispielsweise geht es in diesem – vergleichsweise kurzen – Teil um die eigene Wasserbeschaffung, um eigene Energiegewinnung sowie um Naturschutz im Garten. Im Anhang findet man wichtige Adressen und Institutionen, empfehlenswerte Literatur sowie ein Register. Sämtliche Teile sind in Kapitel und Unterkapitel unterteilt.

Diverse Farbfotos, die teilweise über eine ganze Seite gehen, veranschaulichen das Geschriebene und lockern den Inhalt auf.

Rezension

Damit keine Enttäuschungen aufkommen, möchte ich eine, wie ich finde, wichtige Information gleich zu Beginn geben: 100 % Selbstversorgung erreicht man mithilfe dieses Buches nicht. Denn das würde, so Wohlleben, bedeuten, dass man täglich rund 10 Stunden Arbeit investieren muss. So kommen die Autoren selbst auf „nur“ 20 % Selbstversorgungsanteil. Eine komplette oder überwiegende Selbstversorgung darf man also nicht erwarten, wenn man Selbstversorgung betreiben möchte und noch einen Job und/oder Familie nebenbei hat.

Generell hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es kombiniert die Schönheit von Wohllebens allseits bekanntem und ausgesprochen beliebtem Schreibfluss mit einer großen Menge an nützlichen Informationen. Was will man mehr als ein Buch, das schön und interessant zu lesen, hübsch anzuschauen und zugleich sehr informativ ist! So erhält man als Laie, der vorher noch nichts oder kaum etwas mit Selbstversorgung zu tun hatte, viele, gute Grundlageninformationen und kann so herausfinden wie und wenn ja auf welche Weise er sich partiell selbst versorgen möchte.

Was ich aber etwas ärgerlich fand, war, dass die Seiten ständig von selbst zuklappen. Gerade die Seiten weiter vorne und hinten im Band klappen ohne Festhalten auch nach mehrmaliger Dehnung von selbst zu.Generell ist das Werk ziemlich farbenfroh gehalten. Dafür sorgen nicht nur die vielen Farbfotos, die allesamt hochqualitativ sind, sondern auch die farbigen Überschriften. Zudem ist der Band dank vieler Absätze, Kästchen mit eigenem Textinhalt und der Farbfotos ziemlich übersichtlich. Auch ist er ziemlich dick und umfassend. So ist er zum Transport weniger gut geeignet.

Damit aber kein Missverständnis aufkommt: Obwohl das Buch ziemlich dick ist – alle Informationen enthält er nicht. Ich rate jedem, der mit der Tierhaltung liebäugelt, dringend davon ab, allein auf Grundlage dieses Buches beispielsweise Schafe oder Puten anzuschaffen. Dazu muss man sich ein Fachbuch anschaffen, in dem die Haltung der jeweiligen Art ausführlich erläutert wird. Ebenso ist dies bei mehreren anderen Themen der Fall. So ist dieses Buch ein gutes Grundlagenbuch – vertiefte Informationen sollte man sich bei einer dermaßen komplexen Thematik aber definitiv mithilfe weiterer Literatur verschaffen.

Fazit

Für alle, die mit der Selbstversorgung – sowohl auf pflanzlicher, als auch auf tierischer Basis – liebäugeln und noch keine oder kaum Erfahrung auf diesem Gebiet haben, ein guter, übersichtlicher Grundlagenband, der einem viele nützliche, grundlegende Informationen bietet.