Rezension von Julia H.

Als absoluter Fan des ersten Buches dieser Reihe (die kleine Bäckerei am Strandweg), hatte ich hohe Erwartungen an die Lektüre. Super fand ich gleich, dass es für Einsteiger zu Beginn eine Mini-Zusammenfassung des Vorgänger-Buches gibt, somit muss man dies nicht unbedingt gelesen haben. Meiner Meinung nach kann das Buch definitiv mit dem zuerst geschriebenen Roman mithalten.

Dies hat mich positiv überrascht, ich finde das bei Buch-Reihen die Nachfolgebücher in vielen Fällen qualitativ nicht mit der Ursprungslektüre mithalten können. Hier wurde jedoch eine in sich stimmige Nachfolgestory konstruiert, die mit den gleichen authentischen Charakteren und dem herausragenden Schreibstil überzeugt.

Inhalt

Polly, deren Bäckerei sich inzwischen etabliert hat, lebt mit ihrem Traummann Huckle in einem von ihr gekauftem, noch nicht abbezahlten Leuchtturm. Trotz knapper finanzieller Mittel führen beide ein zufriedenes Leben, bis dieses durch einige Turbulenzen aufgewirbelt wird. Die Vermieterin der Bäckerei stirbt und der unsympathische junge Erbe trägt Polly auf, ihr von den Inselbewohnern vergöttertes Brot nicht mehr selbst zu backen, sondern fertig in einer Fabrik zu bestellen.

Ebenfalls zieht die Witwe eines früheren Liebhabers von Polly in das beschauliche Dörfchen, deren Katze Pollys Papageientaucher Neil schwer verletzt. Nach dem Besuch beim Tierarzt eskaliert die Situation in der Bäckerei mit dem neuen Vermieter so sehr, dass dieser der Protagonistin auf der Stelle kündigt.

Auch der ehemals reiche Bekannte Reuben, der mit Polly´s bester Freundin verheiratet ist, hat sein gesamtes Vermögen verloren, da er dies in ein erfolgloses Projekt investiert hat. Nach der Attacke der Katze trennt sich Polly schweren Herzens von Ihrem Papageientaucher Neil, da sie einsieht, das dieser nicht als Haustier geeignet ist. Sie bringt ihn zurück zu einer Vogelfarm, von der er früher bereits ausgerissen ist um zu seiner Besitzerin zurück zu kehren. Polly plant, einen mobilen Bäckereistand zu eröffnen, allerdings fehlt ihr dafür das Startkapital. Deshalb beschließt Huckle, vorübergehend nach Amerika zu gehen, um Geld zu verdienen. Mit einem Bully, der von dem Vorgänger super für eine kleine Backstube eingerichtet wurde, (den Sie günstig erwirbt, da der Vorbesitzer davon überzeugt ist, dass das Auto Pech bringt) versucht Polly erneut Ihr Glück.

Schreibstil

Der ästhetische Schreibstil ist besonders vor zu heben. Bemerkenswert ist vor allem, dass man sich sämtliche Orte, Situationen usw. in bunten, sehr konkreten Bildern vorstellen kann. Man nimmt fast selbst den Duft der Brote wahr, der mehrmals beschrieben wird. Die Sätze sind liebevoll formuliert, ohne dabei kitschig zu sein. Der komplette Text klingt durchweg sehr harmonisch. Trotz Krisen, die die Protagonistin erlebt, zieht sich eine durchweg positive Stimmung durch das Buch.

Leseempfehlung

Ein Buch bestens geeignet für den Sommerurlaub, auch oder gerade wenn man diesen zuhause verbringt. Man kann richtig in dem Buch abtauchen und von der Insel mit dem idylischen Hafenstädtchen Mount Polbearne, der kleinen Bäckerei mit ihren köstlichen Genüssen, dem Meer und dem Leuchtturm träumen. Durch die ersten 2/3 des Buches zieht sich eine kontinuierliche Spannung, die zum Ende hin nochmals dramatisch ansteigt.

Vor allem für Leser geeignet, die Romane und Liebesgeschichten mögen.

Meine Bewertung

Schulnote 1-2