Rezension von Annemarie

Inhalt

Die hoffentlich lebenslange Verbindung zu einem selbstgewählten Partner, die Ehe – und diese ist, wie einem die Medien oft weismachen wollen, ein Auslaufmodell. Doch ist das wirklich so? Ist die Ehe nicht mehr zeitgemäß? Nein – sie ist zeitgemäß! Das argumentieren die Autoren dieses Bandes. Viele Menschen wünschen sich, mit ihrem Partner lange, friedlich und glücklich zusammenzuleben. Und dazu ist eine Ehe ein sehr nützliches und Halt gebendes Mittel. Und damit das klappt, liefert dieses Buch wertvolle Ratschläge. Es ist für christlich geprägte Personen verfasst.

Der Band besteht aus mehreren Kapiteln, die jeweils von unterschiedlichen Personen verfasst sind. Dabei handelt es sich vorwiegend um Theologieprofessoren unterschiedlicher Konfessionen sowie um Pastoren und Pfarrer, ferner auch um weitere Angestellte einer der Landeskirchen. Die Kapitel haben jeweils unterschiedliche Schwerpunkte, etwa Liebe und Vertrauen, Ehe als Freundschaft, Streit in der Ehe, Sexualität in der Ehe sowie Eheverständnisse in den unterschiedlichen Konfessionen. Am Ende des Bandes stehen zwei Predigten zum Thema Liebe.

Am Schluss jedes Kapitels ist ein Fußnotenverzeichnis vorhanden, in dem die Literaturquelle zur jeweiligen Fußnote angegeben ist.

Rezension

Ein Handbuch für die Ehe auf christlicher Grundlage. Diese Beschreibung trifft wohl am besten zu.

Der Herausgeber des Bandes bezeichnet ihn als „Wagnis“, da er für die Ehe plädiert. Nun, dieses Wagnis ist meiner Meinung nach komplett gelungen. So finde ich, dass dieses Werk jede Menge nützliche Ratschläge liefert. Was mir zu Beginn des Bandes noch kompliziert erschien, klärte sich im Laufe des Buches. So habe ich einiges mitgenommen. Und: Er lässt sich trotz der vielen unterschiedlichen Autoren recht flüssig lesen, ist also vergleichsweise einheitlich in einem relativ gleichbleibenden Schreibstil verfasst. Gut fand ich auch, dass das Buch zwar auf christlicher Grundlage geschrieben ist, dies aber nicht streng durchgezogen wird, der Band also sehr gemäßigt ist. Theoretisch kann er daher auch von Nichtchristen gelesen werden, die ihre Ehe langfristig stabilisieren wollen.

Man sollte aber auf jeden Fall wissen, dass das Buch konservativ geschrieben ist. Wenn man mit christlichen Grundwerten nicht viel anfangen kann, in der Liebe sämtliches an Pragmatismus schlecht findet und rein gefühlsbetont liebt, sowie wenn man generell sehr modern ist und immer den neuesten Hypes nachhechelt, sollte man sich daher bitte einen anderen Band suchen. Manchmal hatte ich ein bisschen den Eindruck, als würden mir meine Großeltern in aller Ruhe und Gelassenheit Ratschläge geben. So finde ich das Buch als Universallehrbuch, das einem das Wesen der Ehe und den Umgang mit dem Partner über viele Jahre und durch Krisen hinweg lehrt, sehr nützlich. Das ist insbesondere in Anbetracht dessen, dass es relativ schnell durchgelesen ist, bemerkenswert. Aber für eine gute Ehe braucht es, wie man lernt, auch nicht viel – vor allem die Bereitschaft, den Partner zu akzeptieren, wie er ist, Verständnis aufzubringen und sich ggf. anzupassen, aber auch die Fähigkeit, ein eigener Mensch zu bleiben.

Das Layout ist einfach, zweckmäßig, zugleich aber hochwertig. So hält der Band durchaus, auch aufgrund seines festen Einbands, der mir übrigens ziemlich gut gefallen hat, einiges aus. Aufgrund seiner Stabilität, seiner geringen Größe und seines geringen Gewichts kann man das Büchlein gut unterwegs mitnehmen und zwischendurch lesen. Sehr gut eignet es sich auch als Bettlektüre.

Ein kleiner Wermutstropfen: Mir fiel auf, dass doch einige Rechtschreibfehler im Buch vorhanden sind.

Fazit

Ein nützlicher kleiner Universalratgeber für die Ehe. Insbesondere Frischverheirateten sowie Personen, die sich trauen wollen (und vielleicht noch nicht ganz trauen), zu empfehlen.