Rezension von Annemarie

Nicht nur die Ökosysteme, auch die Böden sind auf der ganzen Welt degeneiert. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist aber, dass Böden viel mehr Funktionen haben, als „nur“ als Unterlage für unsere Füße zu dienen. Sie sind Lebensraum, speichern Kohlenstoff und Nährstoffe und sind für unser Überleben daher von primärer Bedeutung. Die Zerstörung der Böden ist deshalb ein großes Problem – und das weltweit. Doch was kann man tun, um die Bodenqualität zu verbessern? Ute Scheub, promovierte Politikwissenschaftlerin und Publizistin, und Stefan Schwarzer, ein physischer Geograf und Designer von Permakulturen, versuchen in diesem Buch, darauf eine – oder mehrere – Lösungen. Das erste Kapitel handelt von dem gegenwärtigen Zustand der Böden.

Es werden die Hauptprobleme und die Ursachen für die Degradierung der Böden aufgezeigt. Im zweiten Kapitel erläutern die Autoren auf großräumiger Ebene, weshalb der Schutz der Böden so wichtig ist. Im dritten Kapitel wird dann auf die lokale Ebene übergegangen. Virtuell werden verschiedene Lokalitäten überall auf der Welt besucht, anhand derer Erkenntnisse zur Nützlichkeit des Bodens erklärt werden. Im vierten Kapitel wird ins Detail gehangen und der Boden näher beschrieben. Das fünfte Kapitel handelt davon, wie in Modellprojekten in Wüsten, in Wäldern und auf Weiden der Boden geschützt und verbessert wird, während im sechsten Kapitel die Vernetzung der Bodenschützer beschrieben wird. Das siebte, letzte und kürzeste Kapitel ist schließlich ein Zukunftsausblick ins Jahr 2050. Es wird der Zustand in der Zukunft, wenn der Schutz des Bodens durchgesetzt wurde, erklärt. Im Buch verteilt sind grüne Doppelseiten, auf denen erklärt wird, mit welchen Mitteln man im eigenen Garten selbst den Boden verbessern kann.

Das Buch ist reich vor allem mit Fotos bebildert. Daneben dienen such mehrere blaue Kästen, in denen einzelne Begriffe näher beschrieben und erläutert werden, Interviews und ein paar Zeichnungen dazu bei, den Inhalt anschaulicher zu machen. Zudem sind die Überschriften farblich hervorgehoben.

Im Anhang findet man die Empfehlungen, was man zur Verbesserung der Böden auf der Welt tun kann, für die unterschiedlichen Akteure, etwa Wissenschaft, Unternehmen, Kommunalpolitik, Bundesländer und die EU tabellarisch dargestellt. Des Weiteren sind Internetlinks sowie ein Anmerkungsverzeichnis im Anhang vorzufinden. Kurz zusammengefasst zum schnellen Nachlesen ist die Essenz des Buches in der vorderen und hinteren Umschlagklappe.

Rezension

Ein interessantes und schönes Buch. So kann man den Inhalt dieses Werkes einfach zusammenfassen. Gut gefallen fand ich die Schreibweise der Autoren. Sie schreiben durchaus korrekt und faktenreich, zugleich aber auch unterhaltsam und auffordernd. Besonderer Wert wird in diesem Buch auf die praktische Umsetzung gelegt, sodass man eigentlich kaum Theorie findet, die nicht mit der Praxis verknüpft ist. Besonders gut fand ich die grünen Seiten, auf denen man praktische Ratschläge für den eigenen Garten bekommt. Wobei „Garten“ relativ zu sehen ist – bei einigen der Tipps, etwa bei der Herstellung von Pflanzenkohle, indem man ein Loch mit zwei Metern Durchmesser aushebt und das dann auch noch feuersicher gestaltet, reicht ein normaler Garten nicht aus. Gerne hätte ich mir noch mehr von diesen Ratschlägen gewünscht. Schön sind auch die hochqualitativen Bilder, die reich im Buch verteilt sind.

Generell fand ich das Buch jedoch teilweise etwas unübersichtlich und ich habe nach einigen Informationen zum Teil doch recht lange gesucht. Da wäre ein Stichwortverzeichnis doch sehr nützlich gewesen.

Fazit

Für alle, die sich dafür interessieren, wie man weltweit den Boden verbessern kann und verbessert und die eventuell sogar beruflich mit der Thematik zu tun haben, ein geeignetes Buch. Besonders hervorzuheben ist seine Praxisnähe.