Rezension von Lisa

– In Perdido Beach ist nichts mehr, wie es einmal war –

Inhalt

Seit den Erlebnissen des ersten Bandes sind 3 Monate vergangen, doch die Probleme reißen nicht ab in Perdido Beach.

Zum einen wird die Nahrung immer knapper und Sam hat als ‚Bürgermeister‘ alle Hände voll zu tun, da viele der Kinder lieber Videogames zocken als bei der Arbeit auf dem Feld mit anzupacken.

Zum anderen beginnt sich die Gemeinschaft langsam aber sicher in zwei Lager aufzuteilen. Die Jugendlichen ohne Kräfte fühlen sich benachteiligt, unterdrückt und hohlen zum Gegenschlag aus. Tragisch, denn gerade jetzt werden die vereinten Kräfte der Jugendlichen gebraucht: Die Dunkelheit lauert noch immer in den Untiefen der Erde. Und sie hat ebenfalls Hunger…

Perdido Beach – immer noch im Ausnahmezustand  

Der erste Teil war klasse – unterhaltsam, cineastisch und ein wenig bizarr. Eine extravagante, aber gute Mischung, die auch im zweiten Band beibehalten wurde.   Hunger ist sogar noch rasanter als sein Vorgänger geschrieben, die gesamte Handlung spielt sich in gerade mal 4 Tagen ab. Regelmäßig wird die Perspektive gewechselt, um die Spannung aufrechtzuerhalten und dem Leser die Charaktere näher zu bringen.

Neben den altbekannten Gesichtern werden auch neue Figuren mit allerhand außergewöhnlichen Kräften eingeführt. Es fällt aber auf, dass sich Sam, Astrid und Co. nur minimal weiterentwickeln. Unsere Helden sind nämlich so damit beschäftigt, die Gemeinschaft zusammenzuhalten, dass Privatleben und Vergangenheit völlig auf der Strecke bleiben.

Die Frage, wie sich eine Gruppe Halbwüchsiger nach dem Verschwinden aller Erwachsenen verhalten würde, ist nach wie vor sehr faszinierend und interessant. In Gone mussten Sam und seine Freunde einen Platz in der neuen Welt ohne Erwachsene finden, im zweiten Band gilt es, diese Position zu behaupten. Was wird geschehen, wenn Panik, Leid und Missgunst über Perdido Beach hereinbrechen? Kann die Ordnung aufrechterhalten werden oder versinkt alles im Chaos? Was ist für die Kinder wichtiger, das eigene Wohl oder das der Gemeinschaft?

Fazit  

Die Themen in Hunger sind weitgreifender als zuvor. Diesmal geht es nicht nur um den Konflikt zwischen Sam und Caine, sondern auch um den Kampf/Widerstand gegen die unheimliche Dunkelheit und um die Bildung einer neuen Gesellschaft. Wirklich mehr erfährt man nicht über die FAYZ und die seltsamen Kräfte, aber es ist einfach spannend mit anzusehen wie die (nicht mehr so kindlichen) Kinder mit der Situation umgehen.

Wie so oft gefiel mir der erste Teil um einen kleinen Tick besser, da das Setting noch unverbrauchter war und es immer wieder ein paar unerwartete Wendungen im Plot gab. Das heißt nicht, dass Hunger schlecht ist, aber im Vergleich zu Gone fällt das Buch ein klein wenig ab. Ich vergebe daher 4,6 Sterne und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Anmerkung

Beim Betrachten der Cover ist mir gerade aufgefallen, dass der deutsche Verlag die Grundfarben verändert hat. Der zweite Band ist blau statt Orange, der dritte Purpur statt Türkis. Was es wohl damit auf sich hat?

Lisas Bewertung: 4,6 von 5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

Redaktion von Beste Bücher