Rezension von Marion

Jilliane Hoffman hat es drauf, wie immer.

Gleich vorweg, ich mag es wenn man in einem Buch direkt mitten im Geschehen ist, es direkt spannend losgeht. Dieser Einstieg ist Jilliane Hoffman mit ihrem Thriller Insomnia auch perfekt gelungen. Aber soweit ich mich erinnern kann, war dies auch schon bei den beiden anderen mir bekannten Büchern, Cupido und Morpheus, so. Generell kann ich sagen, dass sich die Autorin mittlerweile zu meinen Lieblingsautoren zählen darf. Dies ist bereits der zweite Teil um den FBI-Ermittler Bobby Dees. Leider kenne ich den ersten, Mädchenfänger, nicht. Man kann aber durch die Verweise auf den ersten Teil der Geschichte gut folgen, zumal es hier ja um einen neuen Serienkiller geht und nur ab und an mal über Dees Vergangenheit gesprochen wird.

Die Story beginnt direkt vielversprechend mit den ersten Eindrücken des Killers im zarten Alter von 13 Jahren. Schnell wird klar, dass wir es hier mit einer gestörten Persönlichkeit zu tun haben, die abnormale Neigungen hegt. Ins Detail werde ich nicht gehen, denn ich möchte niemanden den Schauer rauben, den man als Leser wahrscheinlich wahrnimmt, wenn man es selbst liest in aller seiner Bildhaftigkeit.

Der Schwenk ins elterliche Heim von Mallory Knight, die seit dem verlassen einer Party in der Nacht vermisst wird, ist flüssig, und wirft den Leser direkt ins nächste Geschehen. Man erfährt um die Sorge, ob das Mädchen eines Gewaltverbrechens zum Opfer gefallen ist, oder nur vorübergehend fernbleibt. Die Presse zieht kurz nach ihrem Verschwinden direkt entsetzliche Schlüsse. Der Hammermann sucht sich immer Opfer, die genauso aussehen wie Mallory. Dennoch schließt die Polizei dies aus verschieden Gründen aus. Auch Bobby Dees, der in einer Spezialeinheit der Crimes Against Children Squad des FDLE arbeitet, wird direkt hinzugezogen. Dies ist zwar einigen Ermittlern ein Dorn im Auge, aber Dees ist einfach mit seinen Erfahrungen auf dem Gebiet eine Bereicherung für die Ermittlungen.

Dees glaubt entgegen der Meinung der Presse nicht daran, dass der Hammermann wieder zugeschlagen hat. Einiges passt nicht ins Muster, aber er merkt schnell, dass es seinen Kollegen mittlerweile anders geht, sie scheinen sich von der Presse anstecken zu lassen. Kurz darauf erhalten die Ermittler ein Bild der Toten Mallory Knight vom Hammermann, und Dees bekommt sogar eine persönliche Notiz über Twitter. Nun scheint der Fall klar, doch wo ist die Leiche. Als Mallory dann endlich auftaucht, sind alle schockiert.

Dann ein Zeitsprung von 4 Jahren. Die Geschichte wird immer interessanter, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Viele Zusammenhänge werden klarer, doch es tauchen wieder neue Wirrnisse auf die die Geschichte weiter vorantreiben. Hier noch mehr zu schildern würde zu weit vorgreifen.

Dieser Thriller hat es in sich. Jilliane Hoffman hat einen sehr komplexen Thriller verfasst, der mich teilweise an meinem eigenem Verstand zweifeln ließ. An mehreren Stellen gibt es eine Erwähnung über ihren Erfolgstitel Cupido, der erste Thriller dieser steilen Karriere, haben mir gut gefallen diese teilweise versteckten aber doch offensichtliche Hinweise für Kenner des Buches.

Das Ende war ein wenig mau, habe irgendwie etwas spektakuläreres erwartet. Dennoch kann mich sehr gut mit diesem Ende arrangieren, hätte mir nur etwas mehr Pepp gewünscht an dieser Stelle.

Dieser Thriller bekommt von mir 5 von 5 Sternen, sehr zu empfehlen, absolut lesenswert.